2020

volksschule haselstauden

städtebauliches konzept
das grundstück für die neue volksschule haselstauden ist geprägt durch seine günstige lage im stadtteilzentrum haselstauden direkt neben der kirche. der abbruch des bauteils aus den sechziger jahren, sowie die freistellung des altbaus aus dem 19. jahrhundert ermöglicht die schaffung von neuen, großzügigen schulfreiräumen mit unterschiedlichen platzsituationen und neuen durchlässigkeiten für fußgänger*innen und radfahrer:innen, der neue schulhof wird mit dem haselstauder dorfplatz verbunden, und dennoch differenziert ausgebildet.
die neue volksschule wird so in das gelände eingebettet, daß im wesentlichen nur ein obergeschoß in erscheinung tritt. damit wird die östlich und südlich der schule vorhandene struktur von solitären, kleineren häusern nicht von einem hohen gebäude beeinträchtigt. ein großer, abgesenkter vorplatz, die neue schularena, ermöglicht die anordnung einer vollwertigen ebene -1. durch die geländeformung haben sowohl die ebene 0 als auch ebene -1 einen direkten zugang zum schulhof. 
der schulhof wird mit dem dorfplatz zu einer großen einheit verbunden. durch die topografische formung wird der schulhof als eigenständiger platz definiert. verschiedene handwerkliche und musische übungen können an diesem durch die absenkung vom straßenlärm geschützten platz stattfinden. die geneigte ebene wird zum radfahren und skaten animieren, während beobachter im schatten unter den bäumen sitzen können.
für sommerfeste öffnet sich die zweigeschoßige aula zur geneigten schularena.

indoorcampus
eingangsbereich, aula, essbereich, verwaltung, nachmittagsbetreuung und die kreativ-räume bilden eine großzügige, zusammenhängende lernlandschaft über zwei ebenen.
dieser indoorcampus bietet raum für veranstaltungen aller art und ist treffpunkt für alle schüler*innen. er lädt ein zum sitzen und beobachten, ist erholungs-, spiel- und lernraum und ermöglicht eine gute orientierung im inneren des gebäudes. eine große sitzarena verbindet die eingangsebene mit der ebene darunter und setzt sich fort in den aussenraum, wo eine outdoorarena für öffentliche schulveranstaltungen entsteht. 

die räumliche konzeption des in- und outdoorcampus soll den geist der schule unterstützen:
offenheit, übersichtlichkeit, orientierbarkeit, vernetzung, großzügigkeit, lichtdurchflutete freundlichkeit, fließende übergänge zwischen innen und aussen. in der warmen jahreszeit können aula, speisebereich und die kreativräume zu den überdachten freibereichen geöffnet werden, dies ermöglicht essen oder entspannen im freien und arbeiten in outdoor-ateliers.

kernlernbereich
jeweils vier unterrichtsräume verbinden sich mit dem offenen marktplatz, dem lehrerzimmer, der garderobe und den sanitärräumen zu einem lernrevier. große dachsheds im obergeschoß erweitern die lernlandschaften in ihrer höhe und sorgen zusätzlich für eine optimale, blendfreie belichtung von norden. begehbare glasböden bringen das tageslicht auch in die unteren geschosse. jedes lernrevier ist über einen eigenen zugang erschlossen und schafft somit identifikation und verantwortlichkeit.
glaselemente ermöglichen den pädagoginnen die lernzonen von den angrenzenden räumen aus zu überblicken und fördert die jahrgangsübergreifende zusammenarbeit. die marktplätze haben einen unmittelbaren zugang zu einem direkt vorgelagerten, regengeschützten freibereich, durchlaufende balkone erweitern die unterrichtsräume.
in jeder klasse bietet eine kleine nische eine rückzugsmöglichkeit für kleinstgruppen. der förder- und integrationsbereich liegt gelenksartig zentral zwischen den lernrevieren.

freiräume
es ist für die gesundheit der schüler wichtig, möglichst oft zwischen innen- und außenraum zu wechseln. unterricht im freien, sogar regengeschützt, kann in unmittelbarer nähe der klassen und lernlandschaften stattfinden. teil des räumlichen konzepts ist die erweiterung der lernbereiche um direkt davor liegende außenbereiche wie outdoorcampus, freiklassen und balkone. die verschiedenen räumlichen situationen bieten für unterschiedliche gruppen und personen ein vielfältiges angebot an nutzungen. die bereiche sind übersichtlich und offen, für alle und vieles nutzbar.
adresse:
haselstauderstraße 20, 6850 dornbirn, österreich

auftraggeber:
stadt dornbirn

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
marija babic, robert breinesberger, christian daschek, christian federmair, sunhild fritz, stefanie schwertassek

projektleitung:
constanze menke

ausschreibung:
arch. di günter bösch

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

bauphysik:
dipl.-ing. bernhard weithas gmbh ingenieurbüro für bauphysik

haustechnik:
energieberatung & haustechnik müllner gmbh

elektrotechnik:
ingenieurbüro hiebeler-mathis og

brandschutzkonzept:
huber wolfgang ingenieurbüro

bodengutachten:
3p geotechnik zt gmbh

infrastruktur:
m+g ingenieure dipl.-ing. josef galehr zt-gmbh

photographie:
david schreyer


wettbewerb:
2016

planung:
2017 - 2020

ausführung:
2018 - 2020

nutzfläche:
3.280m²

siehe wettbewerb