entwicklungs- und produktionsgebäude wild elec. villach

architektonisches konzept
das starke wachstum der wild electronics sowie die derzeitige in der materialwirtschaft ungünstige aufteilung auf zwei hallen erfordert einen neubau, welcher am standort der science and technology area in villach angesiedelt werden soll. das konzept sieht eine kompakte, längliche halle vor, welche die anforderung nach einem gebäude mit extrem hoher flexibilität und maximaler innerer transparenz erfüllen kann. die zweigeschossige hauptstruktur wird als stahl-fachwerk-leichtkonstruktion mit einer galerieebene in massivbauweise errichtet. es entsteht eine stützenfreie montagehalle mit maximalen flexibilität für zukünftig veränderte anforderungen. die gebäudestruktur gliedert sich in der querrichtung in vier bereiche, welche sich jeweils über die gesamte länge der halle erstrecken: anlieferung – lager - montage - eingangsbereich mit büro- und laborräumen. diese zonierung ermöglicht optimale arbeitsabläufe von der anlieferungszone über das lager in die montagehalle, während alle büro- und laborräume zum grünraum des kleinen parks ausgerichtet sind. die geforderte erweiterungsmöglichkeit ist bei dieser gliederung in querrichtung auf sehr einfache und klare weise in mehreren etappen in längsrichtung möglich, dass der ideale wertstrom mit positionierung der logistik ohne änderung beibehalten werden kann.

anlieferungszone
im südosten des grundstücks entsteht die von einem weit auskragendem vordach witterungsgeschützte anlieferungszone mit eigenen zu- und ausfahrtsbereiche, wodurch kein umkehrplatz notwendig ist. gespannte, transparente vertikale membranen schützen diese zone vor schlagregen und ermöglichen einen sichtschutz für die ver- und entsorgungszone und bieten flächen für großzügige, transparente kunstdrucke. diese von weitem (autobahn) gut sichtbaren großformate könnten ein weiterer teil des gewünschten landmark darstellen und in bestimmten zeitabständen immer wieder neu gestaltet und zu einem immer wiederkehrenden kunstevent werden.

lager
direkt an die anlieferungszone anschließend befindet sich über die gesamte hallenlänge den montagebereich begleitend der zweigeschoßig hohe multipurpose heavy high lagerbereich.

montagehalle
die kernzone des gebäudes bildet die zweigeschoßige, stützenfreie montagehalle mit brückenartig eingehängten galerieebenen. dies ermöglicht eine bessere vernetzungsmöglichkeit zwischen den ebenen und eine gute reaktionsmöglichkeit für wechselnde produktentwicklungen und änderungen in gruppenzusammensetzungen. große, nach nordosten ausgerichtete dachsheds bieten eine blendfreie tageslicht-versorgung für das kompakte gebäude, die entstehenden geschlossenen dachschrägen eignen sich optimal für die technische versorgung aller arbeitsbereiche mit luft, elektro, druckluft, etc.

eingangsbereich mit labor und büroflächen
ähnlich der zugangssituation beim standort völkermarkt führt auch hier der zugang über eine der halle vorgelagerten wasserfläche in der einzelne kunstobjekte stehen können und vermittelt für kundenbesuche den gewünschten firmenauftritt. der repräsentative eingangsbereich ist dominiert von einer großen sitzarena, und bildet gemeinsam mit dem cafebereich einen idealen ort für kommunikation und veranstaltungen aller art. direkt vor dem cafebereich liegt die witterungsgeschützte cafeterrasse an der davorliegenden wasserfläche. labor- und büroräume liegen zweigeschoßig übereinander, eine glaswand ermöglicht einblick in die montagehalle und sorgt für die akustische trennung. die büro- und laboreinheiten sind durch dazwischenliegende zweigeschoßige vertikalerschließungsbereiche mit sozialräumen strukturiert. diese zweigeschoßigen räume sorgen für zusätzliche belichtung der arbeitsbereiche, die aus der konstruktion generierten schrägen wände unter den lichtsheds stellen einen idealen ort für kunstpräsentationen dar.

außenanlagen
die verkehrsflächen werden nur im unbedingt notwendigen ausmaß asphaltiert, die pakrplatzflächen mit rasensteinen oder schotterrasen begrünt und großzügig mit schattenspendenden bäumen versehen. die positionierung der stark begrünten parkplätze nordwestlich des gebäudes in sichtweite des zukünftigen parkhauses ermöglicht kurze wege zu den eingängen für die mitarbeiter*innen. die laut kbo geforderten rest- und besucherparkplätze im parkhaus haben einen nur unwesentlich weiteren weg durch den park zum gebäude.

brandschutz- und fluchtwegekonzept
die fluchtwege führen über kurze wege direkt ins freie und werden die maximal zulässigen fluchtweglängen ohne weitere brandschutztechnisch abgetrennte treppenhäuser eingehalten. automatische brandmeldeanlage „vollschutz“ nach der trvb 123 s ivm trvb 151 s und 114 s. erweiterte automatische löschhilfeanlage (eal) im schutzumfang „vollschutz“ nach trvb 127 s. wandhydranten im gesamten gebäude nach der trvb 128 s. natürliche rauch- und wärmeabzugsanlage im lager- und montageraumbereich nach der trvb 125 s. sicherheitsbeleuchtung „eingeschränkt auf fluchtwege“ nach der ove e 8101 ivm ove-rl r12-2. blitzschutzanlage nach der öve/önorm en 62305. um die großflächige und offene verbindung zwischen den einzelnen gebäudebereichen ohne störende und teure brandabschnittsbildungen zu gewährleisten, wird das objekt mit einer erweiterten automatischen löschhilfeanlage (eal) ausgestattet. dadurch wird im brandfall eine automatische brandbekämpfung schon vor eintreffen der feuerwehr erfolgen, wodurch ein erhöhter objektschutz gegeben ist (auch versicherungstechnisch vorteilhaft). dadurch kann auch die filigran ausformulierte und spannend wahrzunehmende stahlkonstruktion im gebäude ohne definierten feuerwiderstand (und damit ohne teuren brandschutzanstrich odgl.) ausgeführt werden.

energetisches konzept
grundlastheizung und moderate kühlung des objektes über die thermisch aktivierte bodenplatte mit individueller raumtemperaturnachregelung über heiz- und kühlböden, deckensegel oder über die zuluftnachtemperierung der in die einzelnen zonen mechanisch eingebrachten zuluft. mechanische zentrale lüftungsanlagen mit wärmerückgewinnung und bedarfsgerechter luftmengenförderung für die bereiche montage, verwaltung, gastronomie, optional mit adiabatem kühlsystem zur minderung der mechanisch zu erbringenden klimakälteleistung. wärmeversorgung mittels fernwärme oder alternativ über die klimakälteanlagen mit wärmepumpenfunktion, umweltenergienutzung durch nutzung von grundwasser, geothermie oder luft, systemfestlegung unter berücksichtigung der errichtungs- und fernwärmekosten, der verfügbarkeit von nutzbarem grundwasser sowie der zulässigen schallemissionen. die zweigeschossige haupttragstruktur des gebäudes wird als stahl-fachwerk-leichtkonstruktion mit einer galeriedecke in massivbauweise errichtet. die vertikale lastabtragung erfolgt über sechs in querrichtung orientierte, räumliche fachwerksträger, welche in längsrichtung durch dreiecksförmige nebenfachwerke verbunden sind. die haupttragwerke werden über schräg gestellte stützen aufgeständert, welche in längsrichtung böcke bilden und somit die doppelfunktion der vertikalen und horizontalen lastableitung erfüllen. die dachscheibe selbst wird aus clt-holzfertigteildecken, die über die nebenfachwerke spannen, ausgebildet. die galerieebene wird im bürobereich auf stützen aufgeständert, im bereich der galerien vom dachtragwerk abgehängt. sie wird als massivdecke mit eingelegten hohlkörpern zur gewichtsreduktion ausgeführt.