2024
betriebswerkstätte der salzburger lokalbahnen
eu-weiter, nicht-offener, einstufiger realisierungswettbewerb
architektonisches konzept
das raumprogramm der phase 1 wird im nordosten des grundstücks umgesetzt. dadurch eröffnet sich die bestechende möglichkeit, alle drei zukünftigen bauabschnitte nach westen zu erweitern. eine vereinfachte baustellenlogistik, weniger anschlussarbeiten und geringste betriebliche störungen sind die wesentlichen vorteile dieser positionierung. die kompaktheit der anlage mit optimierten funktionsabläufen – von der anlieferung über lager und werkstätten bis zu den ständen – hält den eingriff in den naturraum und die beeinträchtigung naturschutzrechtlicher auflagen so gering wie möglich. die neue gemeindestraße wird leicht nach norden verschwenkt, um den größtmöglichen abstand des gebäudes zur geschützten baumallee zu erhalten. zur allee hin schließt das gebäude mit einer schrägen, bodengebundenen „grünen wand“ ab. in diesem bereich kann die ursprünglich vorgesehene strauchhecke zur visuellen abschirmung von osten entfallen.
der großzügige anlieferungsbereich liegt nördlich der lager mit respektvoller distanz zum schutzgebiet. sattelschlepper können auf eigenem areal wenden. die funktionale abfolge ermöglicht kurze und damit effiziente wege zwischen lager, werkstätten und ständen in ebene 0 und ebene 1. ein weites vordach über der anlieferung, den fahrradabstellplätzen und dem haupteingang schützt vor witterungseinflüssen und bietet im sommer angenehmen schatten. der verwaltungsbereich liegt zentral mit optimalen sichtbeziehungen zu werkstätten und ständen. alle operativen arbeitsplätze grenzen unmittelbar an die werkstätten. durch die visuelle verbindung zwischen verwaltung, sozial- und nebenräumen sowie werkstattbereich entsteht ein zentraler kommunikationskern, der zugleich schnittstelle zwischen betriebsinternen abläufen und außenwelt bildet. die strategische positionierung des abstellgleises ermöglicht es, die westlichen naturareale bis zum beginn der phase 2 zu belassen, um das gleis anschließend in die hallen der zweiten bauphase zu integrieren.
materialkonzept
die konstruktion ist als stahl-holz-leichtbau ausgeführt. geschlossene fassadenflächen bestehen aus holz, während transparente bereiche mit glas oder semitransparentem profilit-glas zur optimierung des tageslichts versehen sind. dachsheds sind nach norden verglast, um blendfreies licht in die werkstätten zu führen. zur allee hin schließt eine bewachsene, schräge bodengebundene grünwand ab. die dächer erhalten extensive begrüntung mit fotovoltaikflächen auf den nach süden orientierten sheds.
freiraumkonzept
die natur- und landschaftsschutzfachlichen vorgaben hinsichtlich vielfalt, eigenart, schönheit, naturhaushalt und nachhaltigkeit prägen maßgeblich die gestaltung des projektgebiets. ziel ist die erhaltung und förderung der biotopvielfalt sowie des floristischen und faunistischen artenspektrums. die eigenart und schönheit des gebiets, geprägt durch den eiszeitlichen salzachgletscher, den salzburger see und die weitwörther allee, bleiben durch die freihaltung wichtiger sichtachsen gewahrt. beeinträchtigungen des naturhaushalts werden durch schutz-, ausgleichs- und kompensationsmaßnahmen minimiert. durch die erhaltung der natürlichen regenerationsfähigkeit vor ort wird dem grundprinzip der nachhaltigkeit entsprochen.
werkstattplanung
die mittig angeordneten instandhaltungsstände sind mit hallenbrückenkränen, dacharbeitsbühnen sowie gruben für hebetechnik ausgestattet – sowohl für die schwere als auch die leichte instandhaltung. der mobiturn zur bearbeitung der radsätze ist in verlängerung des standes D der schweren instandsetzung positioniert und staubgeschützt in einem eigenen raum untergebracht. nach dem anheben der fahrzeuge mit mobilen hebeböcken wird der mobiturn samt spancontainer direkt unter die fahrzeuge gefahren.
an der östlichen gebäudeseite befinden sich die haustechnik- und elektroräume. der offene bereich der werkstätte – mit radersatz-, drehgestell- und mechanischer werkstatt – schließt unmittelbar an die werkstatthalle an. dort sind auch die spezialwerkstätten für elektromechanik, elektro- und elektrikarbeiten, batteriewartung, schreinerei, polsterei und glaserei angeordnet, jeweils mit direktem zugang aus der hauptwerkstätte.
im norden schließen die lagerbereiche an die werkstätte an. das konsignationslager ist als eigenständiger bereich abgetrennt. die anlieferung für konsignationslager, großkomponenten (räder, drehgestelle, kranbahnteile) sowie verbrauchsmaterial erfolgt über die nordwestlich angeordnete, witterungsgeschützte laderampe. vom hauptlager erfolgt die weiterverteilung in die separaten lager für gefahrenstoffe, öl und spezialwerkzeuge. der materialfluss zwischen lagern, werkstätten und arbeitsständen verläuft über eine direkte, lineare verbindung in beiden ebenen. im obergeschoß sind die lager und kardex-boxen über einen steg mit den arbeitsbereichen der dacharbeitsbühnen verbunden.
die anordnung der arbeitsstände und lagerregale gewährleistet ein reibungsloses befahren und rangieren mit staplern vom lager bis in die werkstattbereiche. zugleich ist eine direkte verbindung zu den verkehrswegen der arbeitsstände und den anlieferflächen für den täglichen bedarf gegeben.
der verwaltungs- und sozialbereich ist an der westseite der werkstätte angeordnet und erstreckt sich über zwei geschosse. die werkstattbezogenen büros – werkstattleitung und material/lager – befinden sich im erdgeschoß mit direktem anschluss und sichtbezug zur halle.
- adresse:
- pabing, österreich
- architektur:
- fasch&fuchs.architekt:innen
- team architektur:
- tom bublitz , andreas frank, franziska spanner
- statik:
- werkraum ingenieure zt gmbh
, di peter bauer
- bauphysik:
- exikon_skins
, arch. di bernhard sommer
- brandschutz:
- fcp fritsch, chiari & partner zt gmbh
, margit bammer
- landschaftsplanung:
- D/D landschaftsplanung
, anna detzlhofer
- verkehrsplanung:
- rosinak & partner zt gmbh, wien
- modell:
- patrick klammer
- photographie:
- manuel schaffernak
- gleisplanung:
- fcp fritsch, chiari & partner zt gmbh
, thomas theuer
- werkstattplanung:
- fcp fritsch, chiari & partner zt gmbh
, katharina indra, ivana schultmeyer
- wettbewerb:
- 2024