1998
zentral medizinisches forschungsgebäude graz
zusammen mit lukas schumacher
eu-weiter realisierungswettbewerb,
2. preis
das projekt schlägt zur lösung der bauaufgabe eine art geteiltes gebäude vor, bestehend aus zwei beinahe unabhängigen typologischen systemen: a) einem landschaftsähnlich geformten bauteil, einem breiten sockelvolumen, das zwischen den bestehenden flächen der tiefgarage und des akh beinahe „geschluckt“ wird, b) einem abgehobenen, abstrakt geometrischen bauteil. beide dieser typologischen systeme werden sowohl im tektonischen zusammenhang des umfeldes (der gebauten und landschaftlichen umgebung) als auch im programmatischen bereich (der organisation und der anordnung der geforderten nutzflächen) wirksam. a) die landschaftlich geformte basis vernäht – als in verschiedenen wölbungen geführte oberfläche – die ebene des akh mit der ebene der etwas tiefer liegenden parkgarage. die oberfläche der parkgarage mutiert dabei zu einem erstaunlich positiven urbanen feld im sinne eines platzes ohne begrenzungen, während die rampenförmigen einbrüche eine überraschend funktionale mischform (bastard) zwischen seriellen negativräumen, belichtungssenken, höfen, entfernten erinnerungen an auditorien und landschaft produzieren.
diese bastardisierenden, negativen einbrüche sind die bereiche, an denen der basisbauteil kontur gewinnt und an denen sich das universitäre leben entspannen kann. b) der abgehobene, abstrakt geometrische bauteil ist zuerst urbanes element, eine art volumetrisches dach. er überspannt die nahtstelle zwischen akh und parkgarage und entwickelt gerade hier einen geschützten offenen außenraum – eine effiziente variante von platz, nicht mit seitlichen begrenzungen, sondern mit einer „oben und unten“-begrenzung. das projekt überschreitet in wesentlichen bereichen die bauflucht- und baugrenzlinie. dies ist im räumlichen gefüge der umgebung durchaus nachvollziehbar, erscheint jedoch nach den der jury vorliegenden informationen eine unüberwindbare hürde bei einer raschest notwendigen ausführung zu sein. hier liegt auch der wesentliche grund für die reihung an zweiter stelle. (auszug juryprotokoll)
- adresse:
- graz, österreich
- architektur:
- fasch&fuchs.architekt:innen
- team architektur:
- günther bösch, michael klammer, maria langthaller, ursula okungbowa
- projektpartner:
- lukas schumacher
- statik:
- werkraum ingenieure zt gmbh
- modell:
- patrick klammer
- wettbewerb:
- 1998