2003

müllverbrennungsanlage wien

eu-weiter gestaltungswettbewerb,
nachrücker
  • wettbewerb
nach den bereits bestehenden müllverbrennungsanlagen spittelau und flötzersteig, in denen jährlich 450 000 tonnen müll thermisch verwertet werden, soll mit der mva pfaffenau eine weitere verbrennungskapazität von 250 000 tonnen geschaffen werden. diese zahlen belegen die große funktionelle und wirtschaftliche bedeutung der mva pfaffenau für die stadt als wichtiger bestandteil des wiener abfallwirtschaftskonzeptes.

das in früheren zeiten negative image einer müllverbrennungsanlage bei der bevölkerung ist im begriff sich nicht nur durch die weltweit anerkannten umweltstandarts, sondern auch durch die tatsache, daß aus der bei der verbrennung entstehenden energie in wien umweltfreundliche fernwärme erzeugt wird, positiv zu wandeln. eine müllverbrennungsanlage wird heute nicht mehr mit einer „dreckschleuder“ assoziiert sondern steht im gegenteil für umweltfreundliche energieerzeugung.

diese positive besetzung macht es nicht mehr notwendig, eine müllverbrennungsanlage hinter einer behübschenden fassade zu verstecken.
grundgedanke bei der konzeption der hülle war also die erkennbarkeit dieser „high tech anlage für den umweltschutz“ zu bewahren, ohne sie zu sehr in den vordergrund zu bringen.
eine transluzente haut aus resyclebaren kunststoffplatten überspannt die gesamte müllverbrennungsanlage inklusive  der biogasanlage und den dazugehörigen nebenanlagen, teilweise direkt über stahlbetonwände oder –decken, teilweise als selbstständiger raumabschluß. die transluzenz der hülle läßt die technischen anlagen durchscheinen und erahnen, legt sich aber gleichzeitig wie ein durchlässiger schleier davor. sie läßt viel tageslicht in die anlage, bildet eine energiegewinnende wärmefalle und strahlt in der dunkelheit von innen. ohne den inhalt zu leugnen adelt die durchscheinende, glatte hülle die technischen anlagen und nimmt ihnen ihre härte. die durchlässigkeit läßt das gebäude kleiner erscheinen und nimmt ihm eine abweisende haltung. das „herzeigen“ der technischen anlagen vermittelt der bevölkerung das selbstbewußtsein im vertrauen auf die hohen standards und ihre umweltfreundlichkeit.
adresse:
wien, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
florian bylow, martin waldner

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

rendering:
laublab


wettbewerb:
2003