2005

konzertsaal grafenegg

eu-weiter, geladener, einstufiger wettbewerb,
2. preis
  • wettbewerb
situierung 
der bedeutung des neuen konzertsaals entsprechend, welcher hinsichtlich akustik, raumvolumen, bühnengröße und besucherkapazität als veranstaltungsort für klassische konzerte höchsten internationalen ansprüchen entsprechen muss, ist er in vorderster reihe, gleichbedeutend der alten reitschule und dem besucherzentrum situiert. dadurch haben besucherzentrum und konzertsaal jeweils direkten bezug zum schloss, park, open air und zu ihren besucherströmen. die alte reitschule wird von den beiden leicht zurückversetzten gebäudeteilen konzertsaal und besucherzentrum gewissermaßen umrahmt und dadurch in seiner bedeutung noch verstärkt.

wegführung
vom neuen eingang zwischen den alten torbögen aus ergibt sich eine klare wegführung:
hotel, restaurant – besucherzentrum – alte reitschule – konzertsaal.

ausgehend von den parkplätzen vor dem areal schloss grafenegg erreichen die besucher/innen den immer frei zugänglichen bereich über den neuen eingang zwischen den beiden alten torbögen und gelangen an den gastronomieterrassen des hotel/restaurants vorbei direkt zum besucherzentrum. durch die direkte aneinanderreihung von besucherzentrum – alte reitschule – konzertsaal ergeben sich direkte wegverbindungen und unterschiedliche möglichkeiten der nutzung der verschiedenen säle und der dazugehörigen foyers. die anordnung des backstage-bereichs im u-förmigen bauteil des gebäudekomplexes "alte reitschule" ermöglicht kurze wege von den einspielräumen und künstlergarderoben direkt zum konzertsaal und über einen eigenen gang auch zur alten reitschule. damit ist eine klare trennung besucher/künstler gewährleistet.
neuer konzertsaal
die im wesentlichen nach anforderungen hinsichtlich akustik, raumvolumen, bühnengröße und  besucherkapazität generierte und optimierte form des neuen saals ist ca. 2 meter unter geländeniveau abgesenkt, um einerseits vom foyer ausgehend geneigte parkettreihen zu erreichen und andererseits die erforderliche höhe des gebäudes im vergleich zu den bestandsbauten zu minimieren.
der neue saal wird im untersten bereich an drei seiten zum foyer durch eine verdunkelbare glaswand getrennt, um bei einer verlegung von open-air-veranstaltungen bei schlechtwetter möglichst vielen menschen, auch vom foyer aus, die möglichkeit zu bieten, das konzert mitzuerleben. (optisch durch die glaswand, akustisch über eine  tonanlage).

anlieferung
die anlieferung erfolgt über die nördlich am areal entlangführende straße direkt in den lagerraum und von dort weiter auf die bühne. die zufahrts- und parkmöglichkeit für backstage und anlieferung catering erfolgt ebenfalls von norden.

finanzierungsstrategien
auf grund der forderung nach kürzestmöglicher planungs- und bauzeit bei gleichzeitig  begrenzten budgetmitteln ist die strategie einer etappenweisen ausführung von höchster wichtigkeit.
durch die westseitige situierung des neuen konzertsaales ist ein abbruch bestehender bauten nicht zwingend erforderlich (kostenersparnis); in der ersten bauphase des saales entstehen keinerlei kreuzungsprobleme oder behinderungen für laufende veranstaltungen. während der „softsanierung“ des besucherzentrums kann das foyer des neuen konzertsaales als eingangsbereich für veranstaltungen im konzertsaal oder in der alten reitschule genutzt werden, um störungen im laufenden betrieb zu vermeiden. unter softsanierung ist eine kosten- und zeitsparende adaptierung des bestehenden eingangsfoyers als besucherzentrum zu verstehen. zu einem späteren zeitpunkt wird anstelle dieses bauteils ein neues besucherzentrum in beliebiger grösse verwirklicht.
die lage des konzertsaals schafft die voraussetzung für unterschiedliche etappen der realisierung und lässt vor allem die möglichkeit von großzügigen erweiterungsbauten offen. angedacht ist eine für große festivals sicherlich erforderliche festival-seminar-hotelanlage im bereich des bestehenden hotel-restaurants.
adresse:
grafenegg, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

modell:
patrick klammer


wettbewerb:
2005