2009

flughafen tower salzburg

geladener realisierungswettbewerb
  • wettbewerb
städtebauliche ausgangssituation
die bedeutung des flughafentowers ist neben seiner hochtechnischen funktion die wahrnehmung als tor zur stadt salzburg, ein landmark für ankommende und abreisende. teil einer identifikationsstiftung für das moderne salzburg, das die bedeutung der historischen stadt unterstreicht.

die vorliegende städtebauliche situation für den neubau des towers für den flughafen salzburg ist geprägt durch das „aufeinanderprallen“ von drei zu planenden oder sich bereits in planung befindlichen gebäuden am flughafenareal : 
neubau tower inklusive erweiterung der bestehenden büroräume
erweiterung der gerätehallen 
neubau bürogebäude

diese drei gebäude, welche untereinander in keinem direkten funktionszusammenhang stehen, müssen sich auf engstem raum mit respekt und angemessenheit begegnen. weder symbolik noch funktion der einzelnen bereiche dürfen durch die enge der vorgaben beeinträchtigt werden. die problematik der grundstücksknappheit an dieser schnittstelle zeigt das vorprojekt deutlich auf, belichtung der büroräume ist hinter dem werkstattgebäude nicht ausreichend, der anschluß zum bestand hinterläßt eine zahnlücke, der tower scheitert in der verschmelzung an einem notwendigen selbstverständlichen auftreten. 

bürogebäude
die beschriebene problematik wird im vorgeschlagenen projekt durch eine geänderte situierung des bürogebäudes entschärft. entlang der wiener strasse (innsbrucker bundesstrasse) wird ein langgestrecktes, über pkw-stellplätzen aufgeständertes bürogebäude errichtet. dies schafft einen beruhigten grünraum zwischen neuem bürogebäude und bestehenden verwaltungsgebäude. zur stark befahrenenstrasse liegen die erschliessungs-, aufenthalts- und besprechungszonen. alle büroräume werden nach süden zum neuen grünpark positioniert. durchlaufende balkone schatten sie gegen sommerliche überhitzung ab. in einer zweiten stufe kann nach absiedlung (sicherheitsaspekt) oder überbauung der tankstelle dieses bürogebäude nach westen erweitert werden. die angeforderte eigene adressbildung wird durch den selbständigen baukörper unterstrichen. ein klarer städtebaulicher abschluß des flughafenareals zur straße wird geschaffen. das hochsensible flughafenareal wird durch diesen filter geschützt. diese entkoppelung des bürogebäudes von der werkstätte und dem neuen tower ermöglicht bautechnisch und zeitlich eine völlig unabhängige errichtung ohne behinderungen.

werkstätte
das projekt werkstätte kann dadurch nach norden verlängert und ohne flächenverlust die unklare verschwenkung in der ostfassade vermieden werden.die klare linie der ostfassade der bestehenden werkstättenhallen wird im zubau der werkstätte weitergeführt. so entsteht ein freier blick vom flugfeld auf den neuen tower. der tower steht nicht mehr hinter dem werkstättengebäude eingeklemmt.
neuer tower
die begradigung der werkstättenostfassade gibt dem neuen tower den platz der seiner bedeutung zukommt. ankommende und abfliegende reisende sehen den tower in seiner ganzen höhe, erleben ihn in der ihm zustehenden dominanz. das bestehende verwaltungsgebäude wird nach osten um die notwendigen büroräume erweitert. im anschluß an diese erweiterung erhebt sich der neue tower. 

somit bildet der schaft des towers mit seinen schächten und dem erschließungssystem den abschluß der erweiterung. derart freigespielt werden unter wahrung der sicherheitsaspekte sowohl die funktionen der büroräume innerhalb der flugsicherungsstelle als auch des towers entflochten und optimiert. bestandsgebäude, erweiterung und neuer tower bilden eine einheit. der tower „wächst“ gewissermaßen aus dem langen, horizontalen gebäude an seinem westlichen ende in die vertikalität, knickt ab dem fünften geschoß wieder nach osten, um eine optimale situierung der kanzel  mit uneingschränkter sicht auf das gesamte vorfeld zu ermöglichen. darüber hinaus vermittelt der geknickte tower den eindruck des auf start- und landebahn blickenden, eine suggestive form der perfekten kontrolle. er steht auf drei seiten frei, wird von norden, westen und osten in seiner gesamten höhe wahrgenommen.

der umlaufende geländeschlitz schützt in erster linie im sinne der gefordeten sicherheitsmaßnahmen den sensiblen bereich vor beschriebenen attacken, zugleich unterstreicht er topologisch die bodenhaftung und mächtigkeit des towers. die brücke zum eingang trägt ihren teil dazu bei. darüber hinaus dient der graben als einbringungsöffnung für alle haustechnik-räume im 1.ug.

als visualisierung des informationsflusses, der konzentration aller daten im knotenpunkt von tower und der verwaltungserweiterung, wird das ergebnis der daten- und informationsverarbeitung  - abflug und landung der flugzeuge - an den geschlossenen fassaden des verwaltungsgebäudes aktuell übertragen. das gibt dem betrachter einen orientierungspunkt im zeitlauf der flugsicherung.

 fünfte fassade: das problem der „zahnlücke“ im 3.og der verwaltung wird mittels einer „umklammerung“ aller drei geschoße gelöst. die bereits überforderte tragfähigkeit des bestandes wird nicht weiter belastet. eine außenliegende lastabtragung ermöglicht die nutzung des gesamten dachbereiches. die kühlkaggregate werden am dach angeordnet und durch niedrigere raumhöhen im sanitärbereich architektonisch in das bauvolumen integriert.

konstruktiv bilden zwei leicht verschwenkte betonscheiben, welche alle schächte beinhalten, das tragelement des towers. diese beiden betonscheiben münden im 11. geschoß in den technikraum, welcher als betonkranz mit betondecken ebenfalls tragend wirkt. kanzel und nottower werden als leichtbau in stahlbetonweise aufgesetzt bzw. abgehängt.
adresse:
salzburg, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

ausschreibung:
hollerer&partner

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

bauphysik:
tomberger, graz

haustechnik:
die haustechniker

brandschutz:
auctor consulting für sicherheitstechnik ges. m.b.h

fassadengestaltung:
mde gmbh

modell:
patrick klammer

photographie:
michael sprachmann


wettbewerb:
2009