2017

tribünengebäude hallein

geladener, einstufiger realisierungswettbewerb
  • wettbewerb
städtebauliches konzept
die bestehende tribünenanlage auf dem gelände des universitäts- und landessportzentrum rif soll durch ein neues überdachtes zuschauertribünengebäude einschließlich zeitnehmung, garderoben- und waschräume inklusive nebenräume ersetzt werden.
der charme der bestehenden anlage besteht in der sehr einfachen erreichbarkeit aller tribünenplätze. sowohl von der sportanlage, als auch vom eingangsbereich ist die tribünenanlage ohne überwindung von großen höhenunterschieden direkt begehbar.  
die direkte begehbarkeit von der sportanlage steht auch für die neugestaltung im mittelpunkt, da es sich um kein wettkampfstadion mit wettkampfbetrieb und öffentlichen veranstaltungen handelt, sondern die sportler gleichzeitig zuschauer sind.
aus dieser grundsätzlichen funktionalen forderung der ausloberin leitet sich das konzept der neuen tribünenanlage ab.
eine flache, behindertengerechte rampe erschließt vom eingang her den stehplatzbereich und die behindertengerechten plätze mit den begleitpersonen. die zentrale haupttribüne treppt sich über 5 sitzreihen bis aufs niveau des sportbereichs ab und ermöglicht somit die direkte begehbarkeit der tribünenanlage für die sportler.
diese höhensituierung ermöglicht auch die optimale einsehbarkeit der weitsprunganlage.
seitlich verringern sich die sitzreihen auf drei und zwei reihen, zwei flache rampen auf beiden seiten führen auf die jeweils untere sitzreihe und nähern sich dem niveau der sportanlage. 
der garderobenbereich befindet sich unterhalb der tribünenanlage halbgeschossig ins erdreich gebettet und ist auf kurzem weg direkt vom sportplatz erreichbar. er ist großteils von zwei seiten natürlich belichtet.
die neugestalung des „areals mit sonderbedingungen“ ermöglicht eine niveaugleiche anbindung des garderobenbereichs mit dem bestehenden unterirdischen verbindungsweg, behindertengerechte rampen führen auf das sportplatzgelände und weiter zum eingangsniveau. so sind alle ebenen behindertengerecht erschlossen und ein lift nicht unbedingt erforderlich, kann aber optional als zusätzlicher service vorgesehen werden.
die verlegung des bestehenden lagerraumes ermöglicht die situierung des großen besprechungsraumes auf der ebene der garderoben. 
hier liegen auch die notwendigen versorgungsräume in unmittelbarer nähe zum verbindungsgang.
durch die entscheidung, auf zusätzliche oberirdische bauten zu verzichten, wird die tribünenanlage mit seinem markanten dach zum bestimmenden gestaltungsmerkmal und ermöglicht einen ungehinderten ein-, durch- und ausblick in alle richtungen.
tribünendach
eine netzartige, mehrfach geknickte stahlstruktur lagert sich am rand des stehplatzbereichs auf und wird auf die ostseitig gelegene wand des garderobenbereichs abgespannt, dadurch entfallen störende stützen im stehplatzbereich.
die dreiecksförmige netzstruktur der stahlkonstruktion bietet die auflage für die pneumatische membranüberdachung, welche lichtdurchlässig den sonnenschutz gewährleistet.
die ausformung der dachstruktur reagiert auf die geometrie der tribünen und verändert sich in höhe und breite. im zentrum der anlage, wo die meisten menschen sitzen, ist es am höchsten und breitesten, zu den rändern hin wird es schmäler und niedriger.
richtung osten bieten bieten die membranfelder zusätzlichen schutz im rücken der zuschauer, ohne aus- und einblick zu behindern.

zeitnehmung
die neue zweigeschossige zeitnehmung und auswertung an der ziellinie erhält einen neuen direkten zugang für die athleten vom parkplatz aus, er führt behindertengerecht auf die tribüne und hinunter zur auswertung und anmeldung. zeitnehmung und sprecher sind galerieartig im obergeschoß situiert.  

verkehrskonzept
da die lage der hauptzugänge und zufahrten für das künftige studentenwohnheim noch nicht feststehen, bleibt die bestehende parkplatzsituation im wesentlichen unverändert.
die weit ausgreifende rampenanlage betont die zugangssituation zur tribünenanlage, faßt und lenkt das ende des hartmannwegs zur umkehrschleife und bildet gemeinsam mit dem bestehenden wegenetz den in der auslobung gewünschten dorfplatz.

einbauten
in den uns zur verfügung gestellten einbautenplänen ist nicht ganz klar, in welcher höhenlage strom und gas liegen. im gaseinbautenplan findet sich eine angabe -2.4, dies würde bedeuten, dass die bestehende ND-gasleitung durch den neubau nicht berührt wird. auch eine partielle tieferlegung wäre kein sehr großer aufwand. ähnliches gilt für das bestehende 1 kv stromkabel.
jedenfalls überwiegen die vorteile einer barrierefreien, niveaugleichen anbindung des neuen garderobentraktes mit dem bestehenden durchgang die überschaubaren kosten einer möglichen verlegung bei weitem.
auf den nach süden geneigten dachsheds des großen besprechungsraumes kann optional eine photovoltaikanlage zu liegen kommen.

statisches konzept
die auskragende konstruktion des tribünendaches wird aus einer parametrisch optimierten geometrie, sowohl der teilung als auch der querschnitte gewonnen. die struktur besteht aus einer hocheffizienten stahl-leichtbauweise die ein sehr leichtes, siebbedrucktes, pneumatisches foliendach trägt. die verankerung der konstruktion erfolgt in den teileingegrabenen garderobetrakt in beton-massivbauweise. die hintere zug- bzw. druckverhängung setzt in den querschoten dieses bauteils an.
adresse:
salzburg, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
robert breinsberger, sunhild fritz

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

modell:
patrick klammer

photographie:
manuel schaffernak


wettbewerb:
2017