2014

schul- und kulturzentrum feldkirchen an der donau

ausgangssituation
die beiden bestehenden schulgebäude, neue mittelschule und volksschule, verbunden durch eine eingeschoßige garderoben- und eingangshalle waren von unterschiedlichem alter und qualität. eine gebäudezustandsanalyse ergab, daß beim volkschulgebäude der abbruch und neubau in funktionaler, bautechnischer und wirtschaftlicher hinsicht sinnvoll ist während die bestehende neue mittelschule von einer wesentlich besseren raumqualität geprägt ist und daher generalsaniert werden soll.

architektonisches konzept
sämtliche neuen gebäudeteile werden im anschluß an die bestehende neue mittelschule in richtung südwesten errichtet. unmittelbar an die bestehende neue mittelschule andockend wird ein neuer, dreigeschoßiger gebäudeteil errichtet, der hauptsächlich als horizontaler und vertikaler verteilerbereich zwischen nms und vs dient und aus eingangshalle mit windfang und aula, nms-garderoben, essbereich, sitzarena, bibliothek, zwei klassenräumen für die neue mittelschule, vs-garderoben, zeichensaal und freizeitklasse besteht. daran anschließend wird die neue, ebenfalls dreigeschoßige volksschule errichtet, die im erdgeschoß die ausspeisungsküche, den lehrerbereich, die vorschulklasse, werkräume, sanitäreinheit und technikräume enthält. in den beiden obergeschoßen befinden sich zwei klassenbereiche, die in clustern zu je vier klassen mit garderoben, lehrerarbeitsraum, freizeitbereiche, sanitäreinheit, marktplatz und freiklasse organisiert ist. den klassenräumen steht in so und nw-richtung pro geschoß jeweils ein wintergarten für je zwei klassen zur verfügung. in sw-richtung befindet sich eine außenliegende fluchttreppe. die bestehende nms wird generalsaniert, die wc einheiten werden neu organisiert, so daß gleichzeitig eine fluchtmöglichkeit auf eine neu zu errichtende fluchtstiege an der nordwestfassade möglich ist. bei den klassen werden die eingangsbereiche mit glaselementen erweitert, um mehr tageslicht in die innenliegende halle zu bringen. die gebäudhülle der nms wird saniert, mit neuen fenstern und einem wärmedämmverbundsystem versehen, das bestehende dach wird entfernt und durch ein flachdach ersetzt. auf dem dach der neuen vs wird eine lüftungsanlage mit ankühlung errichtet. allen südöstlich gelegenen neu zu errichtenden räumen werden balkone vorgeschaltet, welche eine erweiterung der räume ins freie ermöglichen und zur abschattung der dahinterliegenden räume dienen. im zuge der sanierung der nms wird großes augenmerk auf einen effizienten, außenliegenden sonnenschutz gelegt.
erschliessung
der zugang zur neuen mittelschule und zur volksschule erfolgt von der schulstraße über einen neu gestalteten schulplatz. dieser lädt unter bestehenden und neu gepflanzten bäumen zum verweilen ein, sitzmöglichkeiten werden geschaffen.

ein vordach, das sich über die gesamte gebäudebreite im erdgeschoßbereich entlang der fassade erstreckt bietet schutz vor sonne und regen. unter dem vordach befindet sich über die gesamte länge der fassade eine sitzbank die sich im inneren des gebäudes fortsetzt. im bereich der werkräume können diese flächen zum aufstellen und ausstellen von werkstücken benutzt werden. durch die sichtbeziehung zum vorplatzbereich wird dadurch eine präsentationsmöglichkeit der werkstücke geschaffen.

über einen überdachten vorbereich mit schmutzfang und dem windfang mit schmutzschleuse gelangen schüler, lehrer und besucher in die neue aula. die nms-schülerinnen betreten direkt von dem windfang aus ihre garderobenräume, während sich die garderoben für die vs-schülerinnen jeweils bei den clustern in den beiden obergeschoßen befinden.
eine haupttreppe und ein lift im aulabereich verbinden die geschoße miteinander.

eine zentral in der aula situierte sitzarena, die sich vom erdgeschoß bis zum 1. obergeschoß erstreckt, dient als verweilraum und aufenthaltsfläche. diese kann auch als eine erweiterung der bibliotheksfläche im 1. obergeschoß genutzt werden und lädt zum sitzen, gedankenaustausch und lesen ein.

ein luftraum über alle geschoße verbindet die bereiche der aula miteinander, licht fällt von oben durch die verglaste öffnung der dachfläche in den offenen aularaum bis ins erdgeschoß. vs und nms haben jeweils eine eigene erschließungstreppe - die der vs liegt im aulabereich - sowie jeweils eine außen liegende fluchttreppe.

der vorplatz erhält einen großformatigen plattenbelag mit sitzelementen und integrierter beleuchtung. der alte baumbestand bleibt erhalten, neue bäume werden gepflanzt. eine beleuchtung der bäume wird in der bodenfläche integriert, standleuchten ergänzen die platzgestaltung.
ein beleuchtetes vordach mit einer sitzbank entlang der fassade wird umgesetzt.
adresse:
schulstraße 12, 4101 feldkirchen an der donau, österreich

auftraggeber:
marktgemeinde feldkirchen an der donau

generalplanung:
fasch&fuchs.architekt:innen

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
robert breinesberger, max krankl, joanna kropop, gitta lee, bianca mann, constanze menke, martin ornetzeder, stefanie schwertassek, carola stabauer, emanuel tornquist, heike weichselbaumer, erwin winkler, martina ziesel

projektleitung:
regina gschwendtner
, martina ziesel
ausschreibung:
arch. di günter bösch

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

bauphysik:
dr. pfeiler gmbh, graz

haustechnik:
hpd planungsdienst
, thermo projekt gmbh
elektrotechnik:
tga plan gebäudetechnik gmbh

küchenplanung:
fritsch ingenieurbüro

kunst:
hermann staudinger

photographie:
hertha hurnaus


planungsbeginn:
2006

ausführung:
2009 - 2014

bruttogeschossfläche:
2.360m²

umbauter raum:
18.438m³

baukosten:
5,3 mio. euro

auszeichnungen

2016 bauherrenpreis
2015 ethouse award
2014 daidalos-preis