2012
diakoniehaus bethanien gallneukirchen
gemeinsam mit lukas schumacher
nicht offener realisierungswettbewerb
architektur
der bestand wurde im laufe der zeit mehrfach adaptiert. im zuge des laufenden planungsprozesses wird neuerlich in die substanz eingegriffen. das gemeinschaftliche nutzen der angebotenen innen – und außenräume ist ein zentrales anliegen des vorliegenden entwurfes, umso mehr als verschiedene nutzer mit unterschiedlichen anforderungen und bedürfnissen hier wohnen und arbeiten werden. insbesondere die in bezug auf die integration und inklusion behinderter und älterer menschen notwendigen adaptierungen in einem denkmalgeschützten gebäude stellen die herausforderung im planungsprozeß dar. der geplante zu- und umbau besteht zum einen im eingeschossigen zubau an der nordseite mit dem haupteingang und dem veranstaltungsbereich, zum anderen in erweiterungen und baulichen eingriffen im altbau selbst.
zubau
der eingeschossige baukörper mit der markanten dachlandschaft (raumakustisch bedingt gewellt im veranstaltungssaal, flach und begehbar als gründach im anschluß an den bestand) dockt im mittelrisalit funktionell sinnvoll mit dem foyer an den bestand an, gleichzeitig rückt der baukörper soweit vom bestand ab, daß ein patio mit gräsergarten bestehende räume wie auch den saal natürlich belichtet. an den stirnseiten löst sich der neubau mittels überdachten freibereichen auf (veranda im westen, überdachte vorfahrt im osten), die vordächer kragen dabei im osten und westen nicht über den bestand hinaus. gleichzeitig zeigt der neubau als baukörper sehr wohl ein selbstbewußtes auftreten vor dem bestand, im gegensatz zur massivität hier als stahlskelett mit ausfachungen aus vorgefertigten holzelementen und einer fassade aus vertikalen, dunkel lasierten holzlatten. der saal ist über eine mobile trennwand zum pausenraum erweiterbar und somit auch für größere veranstaltungen gut nutzbar. im westen öffnet sich der saal über die große veranda in den therapiegarten, die veranda soll für die verschiedenen anwendungen nutzbar sein ( tagsüber für die besucher der tagesbetreuung, abends bei veranstaltungen). konstruktiv wie oben beschrieben als leichtbau mit großem vorfertigungsanteil gedacht werden alle neuen bauteile nach stand der technik ausgeführt, zumindest niedrigenergie-standard sollte dabei auch trotz geringem budget das ziel sein. das gewellte dach wird mit vorpatinierten dunklen blechbändern abgedichtet.
erweiterung altbau
umfaßt das schliessen des östlichen innenhofes mit dem „sanitärbauwerk“ mit neuem lift und den aufbau der dachateliers an der nordseite mit blick über den innenhof der anlage. der mehrgeschossige neubau ist als stahlbetonskelettbau gedacht, die fassade ist an den bestand angelehnt nach stand der technik ausgeführt. das selbe gilt für die ausführung der leicht geneigten glasfassade am dach, die als aufbau auf den bestand einen spannenden kontrast im innenhof des ensembles erzeugt. ausführung des daches wie zubau.
eingriffe in die substanz
die vorgeschlagenen eingriffe in die bausubstanz sind durch die funktionsänderungen im hause erklär- und begründbar und mit einem großen mehrwert für die im hause tätigen und lebenden verbunden. gestalterisch stellen sie einen spannenden dialog mit der historischen bausubstanz dar (balkone ostseite am erweiterten und möblierten gangende über alle geschoße, vergrößern der dachfenster an der südseite für die starterwohnungen, diverse zusätzliche fenster in analogie zum bestand…). als bauteil abgebrochen wird nur der kleine sanitärtrakt im norden (aus einer späteren bauetappe). im erdgeschoß wird durch abbruch von teilen der seitenwände versucht eine zentrale halle anzubieten. im inneren werden die räumlichen und funktionellen anforderungen insbesondere durch abbruch von zwischenwänden erreicht, wobei soweit möglich und sinnvoll mit dem bestand gearbeitet und davon ausgegangen wird, daß im weiteren planungsprozeß gemeinsam mit den nutzern eine adaptierung möglich sein wird. das zentrale stiegenhaus wird als fluchtstiegenhaus ausgebildet, dazu müssen brandschutztüren zu den gängen versetzt und die bestehenden pendeltüren abgebaut werden. der brandabschnitt umfaßt verschieden große bereiche in den jeweiligen geschoßen, die nebenstiege bleibt als 2. fluchtweg mit ausgang an der ostseite erhalten.
- adresse:
- gallneukirchen, österreich
- architektur:
- fasch&fuchs.architekt:innen
- team architektur:
- carla weichselbaumer, christoph zobel
- projektpartner:
- lukas schumacher
- statik:
- werkraum ingenieure zt gmbh
- wettbewerb:
- 2012