städtebauliche und architektonische aspekte
die bestehende stadthalle im stadtteil villach – st. martin an der tiroler straße auf einem eckgrundstück gegenüber dem park kann unter der voraussetzung einer architektonischen überarbeitung des derzeitigen aussenauftritts eine der bedeutung einer multifunktionalen stadthalle angemessene strahlkraft entwickeln. wesentliche aspekte der bauaufgabe sind:
eine architektonische positionierung für die gesamte anlage, die einer multifunktionalen stadthalle und auch eines spielortes der international central european hockey league entspricht,
das angebot attraktiver und witterungsgeschützer vorbereiche für großveranstaltungen,
die herstellung einer funktionellen ordnung durch ein angemessenes foyer für die bestehende halle und die zukünftige trainingshalle,
die organisation eines durchgehenden niveaugleichen und lichtdurchfluteten umgangs um die oberen tribünenränge.
voraussetzung für die massnahmen ist ein weitestgehender erhalt des bestandes. die bauliche umsetzung der erforderlichen trainingshalle kann nur am südlichen grundstück erfolgen, diverse funktionale ergänzungen müssen präzise im sinne einer homogenisierung und identitätsstiftung gesetzt werden. der zentrale eingangsbereich liegt großzügig überdacht im westen. das mehrgeschoßige klar strukturierte foyer zwischen den beiden hallen führt über das zwischengeschoß auf den oberen umgang. beide hallen können von hier eingesehen werden, damit bietet das foyer zusätzliche stehplätze für beide hallen an. durch die anhebung der umgangsebene kann das darunterliegende zwischengeschoß vollwertig genutzt werden, um großzügige toilettenanlagen für die zuschauer anzubieten. das restaurant liegt attraktiv für gäste unmittelbar an den eingang und das foyer angrenzend. eine galerie im zwischengeschoß ermöglicht den blick über das skills-areal hinweg in die nebeneishalle. die eisbar im freien und der anschließende gastgarten ergänzen das gastronomische angebot. die ergänzung des notwendigen vip-bereiches, der auch für veranstaltungen und schulungen zur verfügung steht, wird an der westseite positioniert. der anbau wird präzise an die bestehende halle angefügt. logen und auch multifunktionsraum liegen direkt an der halle. die vip-tribünen können aus dem multifunktionssaal auf kurzem weg erreicht werden. der multifunktionssaal ist durch mobile elemente in verschiedene größen unterteilbar. für die erweiterung von tribünenplätzen und des gastronomieangebots für die zuschauer werden die nord- und die ostseite adaptiert. damit kann auch eine eindeutige fluchtwegsorganisation für die gesamte halle geschaffen werden. sämtliche baulichen massnahmen werden mit dem ziel gesetzt, einen durchgehenden lichtdurchfluteten umgang mit diversen angeboten an gastronomie zu schaffen. ein „neues kleid“ im obergeschoß, eine durchgehende vorgehängte fassade aus polycarbonatplatten mit drehbaren elementen in teilbereichen verbindet alt und neu und formt einen klaren unaufgeregten rahmen. dieses neue kleid vermag vielen anforderungen gerecht zu werden: verschattung, transluzenz oder transparenz bei geöffneten lamellen, ankündigungsfläche, regenschutz etc. der herbe charme der bestehenden hallenfassade darf durchaus als „erinnerung“ im erdgeschoß bestehen bleiben.
lichtführung
die trainingshalle wird im gegensatz zur bestehenden halle lichtdurchflutet. direktes sonnenlicht wird durch das weitauskragende dach und eine vollkommene verschattungsmöglichkeit ausgeblendet. zenitlicht über oberlichtelemente wird durch lichtstreuende elemente gelenkt und damit direktes sonnenlicht ausgeblendet. eine zuluftführung in diese dachsheds verhindert eine kondenswasserbildung. die bestehende halle wird durch den transparenten umgang atmosphärisch aufgewertet.
energetisches konzept
ziel ist es, für das projekt eine nachhaltige und energieeffiziente lösung auszuarbeiten, die einen nicht durchgehenden betrieb der eishallen und eine zeitversetzten inbetriebsetzung (erzeugung der eisschicht mit erforderlicher maximal-kälteleistung) berücksichtigt, sowie die energieeffizient ganzheitlich als beziehung zwischen den raumklimaanforderungen und dem gesamtenergiebedarf betrachtet. vorgesehen sind lüftungstechnische maßnahmen in der neuen eishalle, über welche die erforderlichen raumkonditionen eingehalten werden können, die versorgung mit außenluft im erforderlichen ausmaß für das publikum und die spieler gegeben ist und eine ordnungsgemäße durchspülung des raumvolumens erfolgt. die luft zur versorgung der tribünen sollte dabei bei bedarf auf herkömmliche weise durch entsprechende abkühlung entfeuchtet werden. die luft zur versorgung der eisfläche in der neuen eishalle wird über einen sorbtionsrotor getrocknet und gekühlt. die kälteerzeugung zur entfeuchtung auf dem dazu niedrigen temperaturniveau erfolgt über einen wärmetauscher mit pufferspeicheranlage für tieftemperaturkälte, ausgekoppelt aus dem kältesystem der eisflächen. der sorbtionsrotor ist zur reduktion des energieverbrauches für die regenerationsluft mit einer wärmerückgewinnung ausgerüstet. die lüftung der neuen eishalle erfolgt so, dass das hallendach, die tribünen und die eisfläche mit zuluft beaufschlagt werden und die abluft teilweise in bodennähe, an der hallendecke sowie an den umgebenden verkehrs- und foyerflächen abgesaugt wird. die trainingshallen, der veranstaltungssaal und die veranstaltungsräume sowie die büros erhalten entsprechend ihrer nutzung eigene lüftungsanlagen mit heiz- und kühlfunktion. die nebenräume erhalten entsprechend der anforderungen und nutzung ebenfalls eigene lüftungsanlagen, wobei besonders auf die ausreichende lüftung der spieler-garderoben und trocknungsräume mit 100 % außenluftanteil geachtet wird, in den garderoben werden bei bedarf dezentrale umluft-entfeuchtungsgeräte installiert. die lüftung der stadthalle bleibt grundsätzlich bestehend und unverändert, die nachträglich installierten entfeuchtungsanlagen werden anlagentechnisch in neue technikbereiche verlegt und wieder in das bestehende luftkanalsystem eingebunden.
bei der kälteerzeugung für die eisflächen und die entfeuchtung fallen im sommer und im winter große mengen an abwärme an. eine optimale nutzung der anfallenden wärmeenergie wird angestrebt, um die betriebskosten zu minimieren, die eisbereitung und eiserhaltung hat jedoch vorrang vor der abwärmenutzung. obwohl die eishallen ganzjährig beheizt werden müssen, kann die anfallende wärme an den kondensatoren und enthitzern jedoch nicht immer voll genutzt werden, wodurch der einbau einer unabhängigen rückkühlung erforderlich ist. für die raumkühlung und die kühlung der lüftungsanlagen auf einem höheren temperaturniveau ist eine zusätzliche kältemaschine mit pufferspeicheranlage für niedertemperaturkälte erforderlich, welche nur diese haustechnischen anlagen versorgen. auch für diese kältemaschinen wird das kältemittel ammoniak (nh3) eingesetzt. die anfallende wärme an den kondensatoren und enthitzern kann jedoch ebenfalls nicht ganzjährig voll genutzt werden, wodurch für diese ebenfalls eine unabhängige rückkühlung erforderlich ist. eine teilweise versorgung von externen wärmeabnehmern kann in betracht gezogen werden. die aus den kondensatoren der kälteanlagen (eistechnik und haustechnik) anfallende niedertemperaturwärme (ca. 35 °c) wird in einem energieverbund zum heizen genutzt und direkt für die beheizung der schneegruben (abtauung), die unterfrierschutz-heizung der eisflächen (wenn im bestand vorhanden, ansonsten nur bei der neuen eisfläche über dem parkdeck), die vorwärmung des trink-warmwassers und die vorwärmung des eismaschinen-warmwassers, sowie die aufheizung der luft für die eissporthallen verwendet. zur kurzen überbrückung von stillstandszeiten der kälteanlage (z.b. bei abgedeckten eisflächen im veranstaltungsbetrieb) und zum ausgleich von leistungsspitzen wird eine pufferspeicheranlage für die niedertemperaturwärme herangezogen, womit weniger fremdwärme zugekauft werden muss. weiters wird aus dem niedertemperatur-wärmenetz eine normaltemperatur-wärmepumpe versorgt, welche gemeinsam mit den enthitzern der kälteanlagen das normaltemperatur-wärmenetz (ca. 50 °c) speist. dieses wird für die nachwärmung des trink-warmwassers und die nachwärmung des eismaschinen-warmwassers, die raumheizung sowie die allgemeine aufheizung der luft verwendet. zur ergänzung der heizleistung bei geringerem abwärmeanfall (z.b. bei abgedeckten eisflächen im veranstaltungsbetrieb) und zur überbrückung der stillstandszeiten (z.b. bei abgetauten eisflächen im sommer) ist der bestehende anschluss an das fernwärmenetz mit bestehender übergabestation vorgesehen, welche eine pufferspeicheranlage für normaltemperaturwärme versorgt. es wird davon ausgegangen, dass die bestehende fernwärme-anschlussleistung auf grund des neuen energiekonzeptes ausreichend ist und nicht verstärkt werden muss. zusätzlich wird aus dem normaltemperatur-wärmenetz eine hochtemperatur-wärmepumpe versorgt, welche das hochtemperatur-wärmenetz (ca. 100 °c) speist. dieses wird für die hygienisch notwendige erwärmung des trink-warmwassers (über dezentrale warmwasser-ladestationen für minimale wasserinhalte der wärmetauscher) und die aufheizung der regenerationsluft des sorbtionsrotors verwendet. die raumheizung erfolgt durchgehend über luftheizungen, flächenheizungen und deckenstrahlungsplatten. die bestehenden heizungsanlagen in der stadthalle werden entsprechend des temperaturniveaus in den neuen energieverbund eingebunden. die raumkühlung erfolgt durchgehend über luftkühlung, flächenkühlsysteme und bei bedarf zusätzlich über umluft-klimageräte. zur reduktion des wasserverbrauches bei der eispflege wird das aus der schneegrube ablaufende, bereits aufbereitete schmelzwasser gefiltert, in einer zisterne gespeichert und wieder der warmwasserbereitung für die eismaschine zugeführt. zur reduktion des wasserverbrauches generell werden selbstschließende armaturen vorgesehen, die erforderliche spülung zur verhinderung von stagnation an duscharmaturen erfolgt zentral angesteuert. vorgesehen ist weiters eine kältetechnik für die bestehende eisfläche und die neue eisfläche über ein gemeinsames system der indirekten kühlung mit kälteträger sole (glycol-wasser-gemisch) im berohrungssystem der kälteschicht. zur kühlung des kälteträgers sole wird eine neue, in einem maschinenraum installierte kälteanlage mit dem natürlichen kältemittel ammoniak (nh3) eingesetzt. durch die zusammenlegung der kältetechnik für beide hallen wird insgesamt eine verringerung der anlagengröße ermöglicht. zur erreichung einer hohen betriebssicherheit werden die kältemittel- und die kälteträgerpumpen mit 100%-iger reserve vorgesehen, bei den verdichtern werden vier gleiche einheiten vorgesehen, von denen jeweils einer allein in der lage sein soll, die qualität der eisschicht in je einer halle aufrechtzuerhalten. die erzeugung der eisschicht in einer halle und die gleichzeitige erhaltung der qualität der eisschicht in der anderen halle soll durch drei kompressoren erfolgen. zusätzlich wird zur abdeckung von auftretenden leistungsspitzen sowie zur nutzung von anfallendem solarstrom aus der pv-anlage eine eisspeicheranlage in das kältesystem der eisflächen eingebunden. für die rückkühlung ist ein anschluss an die bestehende brunnenanlage im möglichen umfang vorgesehen (grundwasserkühlung), für welche ein wärmetauscher installiert wird. zusätzlich sind noch rückkühlwerke im notwendigen umfang erforderlich, wobei der bestehende rückkühler versetzt und weiterverwendet wird. für die teil-versorgung der elektrischen verbraucher wird eine großflächige netzgekoppelte photovoltaikanlage vorgesehen. die photovoltaikanlage wird aus modularen photovoltaikmodulen aufgebaut und auf den dachflächen installiert. der von den photovoltaikmodulen erzeugte gleichstrom wird über wechselrichter gewandelt und über einen einspeisezähler in das lokale energieversorgungsnetz gespeist, wobei die vorrangige eigennutzung des erzeugten solarstromes vorgesehen ist. der eigene strombedarf wird über den bezugszähler vom energieversorger bezogen.