2002

messehotel wien

gutachterverfahren,
2. preis
  • wettbewerb
konzept
das messehotel setzt sich offensiv in den blick der messe- und praterbesucher. die gesamte nordwest flanke des grundstücks entlang der messestraße wird in den obergeschoßen für eine maximale längenentwicklung von gleichwertigen uniteinheiten mit einen freien ausblick in den prater und das messegelände genutzt. durch die bestehende bepflanzung und die neuen baumreihen am grundstück (zum parkdeck) ist das messehotel in den grüngürtel des praters eingebettet. die hotelllobby mit restaurant und bar setzten sich halbgeschoßig über terrain, um den charakter einer repäsentativen und zugleich natürlich abgesetzten zone zum straßenbereich zu bilden. durch den auskragenden unit-baukörper überdacht, führt die vorfahrtssrampe und fußläufige erschließung zum wettergeschützen entree des hotels, in selbstverständlicher geste verkehrsfläche und praterareal abgrenzend. die allgemeinen flächen auf ebene 0 und ebene -1, bilden den ausgreifenden sockel des komplexes. der baukörper der intimeren, ruhigen units setzt sich von den belebten flächen des sockels artikuliert ab, überdacht den eingangsbereich im westen und bringt über die transparente nahtstelle entlang der gesamten gebäudefront im osten licht in die lobby. die reduktion der allgemeinen flächen auf zwei geschoße ermöglicht die maximierung der unitgeschosse. die nur teilweise einbettung der ebene 0 in terrain gibt eine konzeptuelle antwort auf den relativ hohen grundwasserspiegel im prater und vermeidet teure tiefgeschossflächen. die erschließungs- und erlebnisader durch den gesamtbaukörper bildet eine fließende licht-, luft- und grünlunge, die den hotelorganismus durch zwei kühlende, beruhigende wasser- und pflanzensäulen über alle geschoße hervorheben. durch die offene vertikalverbindung wird das hotel an jedem punkt der anlage in seiner gesamtkonzeption erfaßt, jeder bereich fokusiert auf die eingangslobby. die lobby bildet durch die vertikale öffnung zum unitbaukörper nach oben und zur ebene -1 (bibliothek, fitness) nach unten die funktion der verteilerdrehscheibe. restaurant und bar auf lobbyebene laden durch ihre situierung an der perspektivstraße mit davorliegenden wettergeschützen terrasse auch publikum aus dem prater ein. das schwimmbecken (optional) auf der darüberliegenden terrasse schneidet in die decke des restaurants, um einen gesonderten bereich durch lichtreflexe und abgesetzte raumhöhe zu  artikulieren, und das wasser ins restaurant wirken zu lassen. die anhebung des ergeschoßes, die geländeverschneidung und –öffnung am westrand  durchfluten die ebene 0 mit natürlichem licht. leseraum, bibliothek, salon  und fitnessräume öffnen sich zum hoteleigenen abgesenkten grünhof.
lösungsansatz für die parkplatzfläche südlich der perspektivstrasse
für die fläche südlich der perspektivstrasse wurde ein langgestreckter baukörper angedacht, der im wesentlichen aus zwei hauptgeschossen und partiell aufgesetzten aufbauten besteht. das erdgeschoss bleibt mit ausnahme von erschließungs-elementen völlig frei von jeder bebauung und bleibt als parkplatzfläche erhalten. um diese zone dennoch lichtdurchflutet zu erhalten sind in den baukörper lichthöfe eingeschnitten.

brandschutzkonzept
die in F90 ausgeführte konstruktion setzt die vorraussetzungen für fluchtwege und gegen flammenüberschlag. der innenluftraum kann durch eine RWA im glasdach oder durch mechanische brandrauchventilatoren mit absaugquellen in den geschossen rauchfrei gehalten werden. eine sprinkleranlage verringert die gefährdungen aus einem vollbrand. die brandabschnittsbildungen für stiegenhäuser sowie für technische betriebsräume entsprechen der wiener bauordnung sowie den arbeitnehmerschutzgesetzen. die beiden fluchtstiegenhäuser an den stirnseiten führen direkt ins freie auf strassenniveau. das hauptstiegenhaus im zentrum des unitkörpers dient zugleich als fluchttreppe,  führt auf die terrasse über ebene1, von wo eine fluchtstiege auf terrain führt. in den ebenen –1 und 0 führen  die stirnseitigen fluchttreppen ins freie bzw. im kern direkt in oder über den freien hof an der westseite.

statisch-konstruktive voruntersuchung
das statisch-konstruktive system des 8-geschossigen hotels wird in einem scheiben-deckensystem in massivbauweise realisiert. durch die auskragung im erdgeschoss ist es notwendig ein system zu finden, dass für die hauptlasten (eigengewicht und ständige lasten) im gleichgewicht steht. dies wird durch ein scheibensystem, dass über die zimmertrennwände erhalten wird, und über die decken, die sich an den enden und über die verbindungsbrücke kurzschliessen, erreicht. im erdgeschoss werden dann diese scheiben innen mit stützen unterstellt und so die auskragung wirtschaftlich gelöst. die horizontale lastabtragung erfolgt in den obergeschossen über rahmenwirkung an den längsenden. im erdgeschoss werden verbände ausgeführt.fundiert werden die punktstützen des hauptgebäudes über pfähle. das kellergeschoss wird sonst als weisse wanne ausgebildet.
adresse:
wien, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
günter bösch, fred hofbauer, eberhard klein, ursula okungbowa, carola stabauer

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

rendering:
laublab


wettbewerb:
2002