städtebauliche organisation
der neubau bildet die spange für alle am grundstück befindlichen krankenhauseinrichtungen. (oberirdische anschlüsse zur chirurgie, zu mutter-kind-zentrum. anbindung an das bestehende wegesystem, anschluß an das unterirdische verteilersystem.) die relativ weitgestreckte bauliche anlage an einer west-ost achse ermöglicht die optimale horizontale organisation des ambulanzzentrums an der lobby mit den unmittelbar angegliederten spezialeinrichtungen, untersuchungs- und behandlungsräumen in den ambulanzkämmen. sie definiert die nördliche begrenzung des krankenhauareals zur erholungszone, dem naturraum an der glan. die lage und ausformulierung des bettentraktes mit durchlässiger erdgeschoßzone akzentuiert den übergangsbereich zum grünraum an der glan, bettet die gebaute struktur ein und verwebt sie mit dem naturraum. der bettentrakt wird als baukörper niedrig und schwebend gehalten, als durchlässiger übergang aus dem naturraum zum 4 geschoßigen südlich liegenden funktionstrakt. die höhere verdichtung des funktionstraktes entspricht in seiner höhenentwicklung der bestehenden pavillionstruktur und zugleich dem konzept des flachgestreckten funktionsbauwerks. der neubau nimmt alle anknüpfungspunkte aus dem bestehenden rektangulären straßensystem des lkh geländes auf, und ermöglicht zugleich die durchwegung nord-süd, ost – west (unterführung des haupttraktes für verkehr und radfahrer), und durchgang für fußgänger durch die lobby, in die themenhöfe, über den künstlichen zum natürlichen grünbereich.
struktur und orientierung
artikulierung des lkh- klagenfurt neu als gesundheitszentrum mit hotelcharakter. eindeutige, klare trennung der pflegestationen von den funktionsbereichen. organisation der bettenbereiche als begleitender, wiederkehrend verknüpfter baukörper zum verdichteten funktionstrakt. alle krankenzimmer sind zum park orientiert ohne störung durch gegenseitige oder externe einsehbarkeit. verteilung, erschließung über die zentrale lobby, die das ambulanzzentrum bereitstellt. die kammartige struktur des funktionstraktes ermöglicht größtmögliche erweiterungs-möglichkeiten nach süden, bzw. durch aufstockungen. organisation der baukörper unter dem erfordernis der tageslichtbereitstellung in allen funktionsbereichen.
pavillionverbundsystem
an einem langgestreckten funktionsverdichteten untersuchungs- und behandlungstrakt werden pavillionartig die bettenhäuser angeschlossen. die pflegebereiche sind direkt mit dem funktionstrakt verbunden und zugleich von den unruhigen betriebsbereichen abgeschirmt. die anordnung der bettenhäuser begleitend zum funktionstrakt ermöglicht die flexible, variable nutzung der trakte für die in steten veränderungen begriffenen zentren. die bettenhäuser sind in den ebenen 1 und 2 organisiert, damit entsprechen sie in ihrer raumhöhe den ebenen des funktionstraktes. bereiche mit der erfordernis an höhere abgehängte decken wie op- und intensivbereich liegen darüber. die lobby mit dem ambulanzzentrum übernimmt die zentrale funktion des lkh neu. der funktionsbereich ist baulich in überschaubare einheiten strukturiert, die den medizinischen zentren entsprechen und die notwendige flexibilität aufweisen.
lobby - ambulanzzentrum
zentraler verteiler und anlaufstelle ist die dreigeschoßige lichtdurchflutete halle, lobby. besucher und gehfähige patienten bewegen sich entlang der schnittstelle der funtkionsbereiche und der patiententrakte. sowohl das ambulanzzentrum als auch die pflegebereiche sind für den patienten und besucher überschaubar. die bauliche organisation und rhytmisierung der lobby stellt ein übergeordnetes patienten- und besucherverständliches leitssystem dar. die zentrallobby bietet ausblick auf themenhöfe mit unterschiedlichen pflanzentypologien,wie z.b. bambusgarten, roter baum- und blühtengarten, weißer flieder- und rosengarten. durch die unterschiedliche bepflanzung der themenhöfe werden unbewußt orientierung und wiedererkennung der besucher und patienten aktiviert. der durch den natürlichen und artifiziellen wasserbezug geprägte außenraum fließt als erholungs- und regenerationselement in die lobby ein. bewachsene inseln, leicht fließende über dem boden schwebende wasserinnen bieten den wartenden vor den ambulanzen ruhe, erholung und ablenkung. offene, übersichtliche informationsschalter erwarten die ambulantpatienten. lesebereiche, bäder der physiotherapie, wartezonen zu den kernbereichen „schweben“ in der dreigeschoßigen halle. cafes, kioske postverteilier und div. „öffentliche einrichtungen für besucher und patienten werden in der lobby angesiedelt.
räumlich funktionelle gliederung
beruht auf dem ordnungsprinzip einer präzisierung der gliederungstiefe von der offenen patienten- und besucherlobby bis hin zum arbeitsplatz. es gilt in offener raumstruktur flexible raumkapazitäten zu schaffen und für änderungen der bereichszuordnung variabilität bereitzustellen.
grünraumgestaltung
umlegung des flußbettes im rahmen der möglichen wassergestaltung. bereitstellung eines großläufigen erholungsraumes am lkh gelände. der uferbewuchs bildet das schutzschild für den grünraum vor dem bettentrakt. der natürliche grünraum durchfließt den bettentrakt, wird zum artifiziellen grünraum in geometrischen anordnungen von bäumen, wiese, stein- und wasserelementen. mit ausgeprägt unterschiedlicher farb- und bewuchstypologie.
parkdeck
mit 786 in der bauetappe1+ 191 stellplätzen
die höhenlage des parkdecks mit nur –1,5m als tiefst gelegenste ebene unter gelände erwirkt zwingende vorteile:
bestehende kollektoren bleiben unberührt, weil tieferliegend (werden überbaut), das parkdeck wird durch halbgeschoßige öffnung an der süd-ost und westseite natürlich belichtet und belüftet. zusätzliche belüftung, belichtung und strukturierung durch baumbewachsene großzügig geöffnete grüninseln.
patientenstrom und personal
dezentrale eingänge für notfallaufnahme, personal, besucher, ambulante und liegendpatienten:
direkte vorfahrt der rettung zur notfallaufnahme im westen am „kopf“ des funktionstraktes (getrennt von privat-pkw verkehr und anlieferung) südseitige liegendvorfahrt für rettung und pkw-ambulantpatiententransport direkt zu jeweiligen ambulanzbereichen. für vorgeplante aufnahme in die bettenstationen ist die unmittelbare rettungsanlieferung über die „ambulanzhöfe“ zu den liften in die bettenstationen möglich. für gehfähige ambulante patienten erfolgt der direkte zugang aus allen bereichen des lkh-geländes zur ambulanzebene, der lobby. hier erfolgt die verteilung über die großzügige eingangshalle zu den anmeldeschaltern der jeweiligen ambulanz, bzw. zu den wartezonen in der lobby. besucher erreichen über die halle die bettenstationen direkt. verletzte patienten, die mit dem retttungshubschrauber in das krankenhaus gelangen, werden vom hubschrauberlandeplatz auf dem dach des op-traktes mit einem „rettungsaufzug“ in die unfallambulanz, die op-gruppen in das institut für röntgendiagnostik oder in eine der intensivstationen geführt. ein zweiter hubschrauberlandeplatz besteht auf der alten chirurgie, die ebenfalls unmittelbare verbindung zu allen für den notfallpatienten notwedigen funktionseinheiten hat. mitarbeiter betreten das haus über den haupteingang, bzw. kommen über das parkdeck. die zentrale garderobe der mitarbeiter liegt auf ebene –1 mit freien blick, direkter belüftung und belichtung zu den themenhöfen.
verteiler und magistralen
horizontale magistralen garantieren die reibungslose kreuzungsfreie interne verteilung von waren, liegend und gehfähigen patienten.
waren - verteilung unterirdisch an den vertikalen adern. integriert das tunnelsystem der bestandsbauten und mündet in der logistikzentrale.
liegendpatienten - verortung in ebene 1 und 2 (bereiche mit niedriger besucherfrequenz)
gehfähige patienten und besucher - verteilung in der zentralen lobby.
energiezentrale, logistikzentrum
als eigenes technikgebäude an der westseite des gebäudekomplexes situiert , mit unmittelbaren verbindungen in allen geschoßen, damit auch vorsorge treffend, eine ev. eigene zentralsterilisation direkt an den op anbinden zu können (umkehr schmutz und sauberabfolge). die unterirdischen versorgungskollektoren werden an die energiezentrale/logistigzentrum direkt angebunden.
bauetappen entwicklungsmöglichkeiten
beginnend mit dem logistikzentrum und energiezentrale im westen des zur verfügung stehenden bereiches. durch die höhenlage des parkdecks bleiben bestehende kollektoren mit darin liegenden techn. infrastruktur unberührt, da sie überbaut werden. die entwicklungsschritte der bauetappen erfolgen richtung osten.
errichtung bei laufendem betrieb
der neubau wird ohne wesentliche berührungspunkte und gänzlich unabhängig von den bestandsgebäuden errichtet. damit ist der störungsfreie betrieb der bestehenden krankenhausanlage garantiert. erst nach fertigstellung des neubaus erfolgt die umsiedlung aus den bestandskliniken. während der errichtung sind keine wesentliche provisorien oder umsiedlungen zu erwarten.
chirurgie ost
nach fertigstellung der 1. bauetappe und inbetriebnahme des op-bereiches im zubau kann das bestehende gebäude saniert werden. über eine brücke im 1.obergeschoß wird die chirurgie ost zukünftig direkt an die halle des zubaues angebunden. grundsätzlich ist daran gedacht, das gebäude vorwiegend als bettenhaus zu nutzen, z. teil ist dies schon der fall und zwar in den obergeschossen 4, 5 und 6. zusätzlich sollen im 2.obergeschoß 2 stationen, im 1.obergeschoß/süd eine weitere station platz finden. da in diesem geschoß die anbindung an die 1. bauetappe stattfindet, sind großzügige freiflächen und ein cafe geplant sowie dienstzimmer und eine verwaltungseinheit. eine funktionelle nutzung der erdgeschoßbereiche kann als weitere bettenstation angedacht werden. in summe sollten wie oben beschrieben die von seiten des auslobers angeführten 132 betten und zusätzliche 96 betten im haus entstehen.