2009

volksschule hausmannstätten

geladener, einstufiger realisierungswettbewerb,
2. preis
  • wettbewerb
städtebaulichen überlegungen
der grünraum im bereich des färberbaches ist noch von natürlicher belassenheit. die wiesen führen sanft geneigt zum bachfluß. die bauten in diesem bereich sind – mit ausnahme des turnsaales der hauptschule - in einer homogenen kleinmaßstäblichkeit und von geringer höhenentwicklung geprägt.
dieses gesamtbild sollte auch bei der neuerrichtung der volksschule hausmannstätten gewürdigt und gewahrt werden. die errichtung der vs hausmannstätten auf dem grundstück 467/1 kann dieser absicht gerecht werden.

schulraum – dreidimensionales erleben
dänische schulmodelle zeigen schon seit geraumer zeit, mit welcher räumlichen vielfalt das leben, erleben und damit lernen der schüler unterstützt, geradezu ermöglicht wird. dabei sind die räume nicht als vordergründige attraktionsbereiche konzipiert, sondern bieten in einer zurückhaltenden neutralität und damit einhergehenden flexibilität den boden für eine nutzungsvielfalt an. kinder suchen sich den ihnen für bestimmte lern- oder entspannungsphasen erforderlichen raum. das räumliche konzept des vorgeschlagenen projektes bietet die möglichkeiten, sowohl einen „klassischen“ unterrichtsbereich zu definieren (kernzonen), als auch flexible, in verschiedenen konstellationen adierbare raumkkonfigurationen zu erzeugen. die kernzonen können die zwischen diesen bereichen liegenden intermediate-räume wahlweise in anspruch nehmen, erweitern, oder auch über diese zonen hinausgehend, gekoppelt mit anderen kernzonen räumlich kooperieren. die intermediate-zonen sind sowohl für kleingruppen, kleinstgrupen, individualunterricht, entspannung oder pause zu nutzen. die davor liegenden terrassen, werden im winter mit einfachsten methoden – z.b.polycarbonat-stegplatten - zu unbeheizten wintergärten erweitert. sie dienen als klimapuffer bzw. bringen als sonnenfalle wertvolle energieeinträge in das gebäude. in den übergangszeiten stehen sie als erweiterter bereich zur verfügung (time out). in den warmen jahreszeiten können sie vollständig geöffnet werden, oder bieten als überdachung regenschutz für die freibereiche, auch für unterricht im freien. die allgemein genutzte räume wie bibliothek, speisesaal, medien- und mehrzwecksaal,  werden als raumkontinuum konzipiert, in denen die einzelnen funktionen über bereiche, möbel, licht definiert werden, aber auch mit schiebeelementen abgeschlossen werden können. durch das offene raumkozept entsteht für die schule ein idealer saal für schulfeiern, kulturveranstaltungen, lesungen und versammlungen. räumlich unterstützt wird das auditorium durch 2 sitzstufen, die den zuhörern oder den benutzern der bibliothek als sitzfläche dienen. werkraum küche und garderobe umschließen als annexe dieses herz der schule..
im süden geht dieser gemeinschaftsraum in den außenbereich über. die kinder können hier basteln, essen, tischtennis spielen, im sicheren regenschutz der auskragung des klassentraktes. der von den klassen überdachte bereich definiert auch zusätzliche möglichkeiten freiunterricht abzuhalten. 
innen- außen, raumgrenze ohne hindernis
raumhüllen sind ein klimatischer schutz für die bewohner der gebäude. ein schutz soll aber keine barriere darstellen. aus sämtlichen klassen ist der schnelle kurzfristige übergang zum außenraum der terrassen möglich. die verschiedenen temperaturzonen sind für die gesundheit der kinder eine grundlage. aber auch der das schulgebäude umgebende außenbereich soll schnell und hindernislos erreichbar sein. unmittelbar vor dem großen gemeinschaftsbereich liegt der überdachte und freie außenbereich, eingebettet in wiesen und bachlandschaft.

erschliessung
die grundsätzliche überlegung, kindern einen schulweg anzubieten, bzw. durch die wahl des eltern parkplatzes einen weg zur schule zu offerieren, ist teil eines pädagogischen konzeptes, dem im vorgeschlagenen projekt rechnung getragen wird. der weg der schüler über die hausmannstättener wiesen führt sie an den südwestlichen bereich des grundstückes 467/1. auch kinder aus der umliegenden wohnsiedlung über dem bach werden den weg entlang des baches nehmen und im süden zur schule gehen. hier liegt der zugang zu den garderoben. mit den patschen kommen die kinder über die offene garderobe in die halle, den vertikalen erschließungsbereich. ihre klassen liegen im geschützten, privateren obergeschoß. die lehrer werden voraussichtlich vom lehrerparkplatz kommend das schulgebäude im zentralen bereich der lobby betreten, im niveau tiefer gelegen als die klassenräume. dadurch ist die privatsphäre der klassen weiterhin geschützt. die lehrer betreten die halle von oben, im zentrum, treffen die schüler in der lobby und erreichen die lehrerräumlichkeiten, die einen gewissen geografischen schutz genießen. die eltern sollten ebenso wie die kinder über die wiese zur schule kommen. davon ist auszugehen, da sie den weg der kinder morgens mitverfolgt haben, ihn insofern als den natürlichen sehen. über den zentralen eingang betreten sie die lobby und können sich unmitteltbar an die direktion wenden. behinderte kinder werden mit dem pkw zum lehrerparkplatz gebracht. hier erreichen sie das schulgebäude niveaugleich, um dann mit dem lift die verschiedenen ebenen zu erreichen. der selbe weg ist für die anlieferung des essens geplant. der lift bedient alle niveaus, damit sind gebäude und außenanlagen barrierefrei. der zugang zum turnsaal führt mit patschen über einen unterirdischen gang zum saubergang der turnsaal garderoben. damit ist eine klare schmutz- sauber trennung in den wegebereichen gegeben. zu den außensportanlagen führt der weg analog über den saubergang – garderobe – schmutzgang zu den bestehenden freianlagen.
adresse:
hausmannstätten, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

modell:
patrick klammer


wettbewerb:
2009