2011

bildungscampus hauptbahnhof

offener, zweistufiger realisierungswettbewerb,
anerkennung
  • wettbewerb
städtebauliches konzept
die lage des zukünftigen bildungscampus hauptbahnhof wien ist geprägt von seiner situierung zwischen öffentlicher parkanlage im norden und gudrunstraße im süden. an der westseite des zukünftigen gebäudes verbindet ein schmaler parkstreifen die große parkfläche im zentrum des stadtentwicklungsgebietes hauptbahnhof wien mit der gudrunstraße. grundidee ist, diesen schmalen parkstreifen über das gesamte wettbewerbsgebiet zu erweitern und somit eine großzügige räumliche verbindung vom großen park mit der gudrunstraße zu erreichen. es entsteht eine nahezu 200 meter breite öffnung zwischen den angrenzenden, geplanten block-randbebauungen. in dieser lücke wird der bildungscampus als flache, terrassierte grünlandschaft konzipiert. es entsteht der bildungshügel. alle bildungs- und gruppenräume sind zum großen park orientiert und haben einen direkten zugang zu den begrünten freibereichen.

cluster
die schuleinheiten sind übersichtlich und klar strukturiert. mit zwei vertikalerschließungen erreicht man je zwei cluster. alle bildungsräume orientieren sich einerseits zum grünbereich, andererseits zum marktplatz. durch schiebewände sind die vier bildungsräume eines clusters zu einem gesamtbereich öffenbar oder in einzelbereiche teilbar. die ruhezonen werden durch mobile regale geschützt, die je nach bedarf die raumgröße definieren. die evtl. lauteren spiel- und bastelbereiche liegen vor der akustischen trennmöglichkeit und können wiederum eine gemeinsame zone bilden oder durch mobile regale strukturiert werden. die tageslichtführung der schuleinheiten beruht auf einer blendfreien nordorientierung. sonnenlicht wird, im sommer auch durch laubbäume verschattet, über oberlichtstrukturen und lichttrassen in alle bereiche geführt. die gruppenräume der kindergärten werden zudem von osten und westen belichtet. alle einheiten haben unmittelbaren zugang zum freibereich, der durch sonnengeschützte lerntheater, spielwiesen, hügel und befestigte zonen strukturiert wird. diese intensiv durchgrünte bildungslandschaft orientiert sich zum großen park und setzt diesen zugleich zur gudrunstraße fort.
bildungslandschaft
die spezialbereiche sind für volksschule und hauptschule direkt erreichbar, im indoorcampus in einer wissens-insel und einer musischen insel situiert, verbunden durch eine offene lernbrücke, die zweckungebundene bereiche und ruhezonen anbietet. textile und technische werkstätten liegen im erdgeschoß, um outdoor-ateliers im überdachten freibereich anbieten zu können. als showroom in der nähe des eingangs können sie auch von schulfremden personen besucht werden. die schuleinheiten sind mit vielen direkten verbindungen zum indoorcampus als klar definierte und doch ruhigere bildungseinheiten positioniert.

dem alter der kinder entsprechend werden die einheiten zu einer bildungslandschaft in hügelform geschichtet:
- der kindergarten liegt im erdgeschoß, verbunden mit dem indoorcampus und der volksschule.  
- die volksschule liegt im 1. obergeschoß, verbunden mit den beiden anderen bildungseinheiten und dem indoorcampus.
- darüber liegt die hauptschule, verbunden mit allen anderen einrichtungen.

freiraum
die anordnung des gebäudes und der internen raumaufteilung wurde so gewählt, dass an allen seiten eine direkte zuordnung von nutzbaren freiräumen möglich ist und somit die innenräume eine fortsetzung im freiraum erfahren. der großzügige vorplatz setzt das gebäude von der straße ab und bildet gemeinsam mit der eingangshalle ein forum für veranstaltungen, feste und präsentationen. er wird flankiert von grünflächen, die den stadtteilpark bis an den straßenraum verlängern. diese grünzonen sind erweiterte arbeitsräume der schulen und schwelle zur stadtöffentlichkeit. die sport- und spielflächen sind im übergangsbereich zum park angesiedelt und ermöglichen die gegenseitige ergänzung des spiel- und sportangebotes. den gruppenräumen des kindergartens sind geschützte gartenbereiche vorgelagert. als besondere aufenthalts-, rückzugs- und arbeitsbereiche werden den schulen direkt zugängliche begrünte dachflächen zugeordnet. die gliederung durch beschattete sitzstufen, gartenräume (intensive begrünung, baumpflanzung) und plätze bzw. begehbare grünflächen (extensive begrünung, trockenrasen) ermöglichen ein störungsfreies nebeneinander von unterricht, gruppen- oder einzelarbeiten und entspannung.
adresse:
wien, österreich

architektur:
fasch&fuchs.architekt:innen

team architektur:
robert breinesberger, heike weichselbaumer, erwin winkler

statik:
werkraum ingenieure zt gmbh

haustechnik:
thermo projekt gmbh

landschaftsplanung:
koselicka

modell:
patrick klammer

rendering:
expressiv

photographie:
michael sprachmann


wettbewerb:
2011