ausgangssituation
die neue linienführung der strassenbahn über die tegetthoffbrücke erfordert aus statischen gründen einen neubau der über 40 jahre alten bestehenden brücke.
unweit von kunsthaus und murinsel, nur 150 meter flußabwärts südlich der erzherzog-johann-brücke, erhält graz eine neue brücke über die mur.
graz war kulturhauptstadt 2003 und ist UNESCO city of design. „UNESCO City of Design“ ist kein etikett und dient nicht der imagepolitur. „UNESCO City of Design“ ist eine gelebte haltung und ausdruck einer urbanen kultur, die die bewusste gestaltung des lebensraums als zentralen wert ansieht.
die gestaltungsqualität der neuen brücke spielt durch ihre zentrale lage in der stadt und ihre auswirkung auf die zukünftige entwicklung des andreas hofer platzes eine wichtige rolle.
architektonisches konzept
die bestehende brücke wird kaum als brücke sondern nur als verlängerung des straßenraumes wahrgenommen.
ziel des entwurfes ist die neue brücke als brücke erlebbar zu machen und die querung des wassers für alle verkehrsteilnehmer zu attraktivieren.
dies wird erreicht durch die art der konstruktion und durch die formung der brücke im grundriß und im aufriß.
das sichtbarmachen der brückenkonstruktion in form zweier im stich ca. neun meter hohen druckbögen mit netzartigen abspannungen der verkehrsflächen läßt die brücke von allen blickrichtungen in erscheinung treten. die benutzer*innen der brücke nehmen beim begehen oder befahren die überbrückung deutlich wahr.
trennung der verkehrsflächen
die verkehrsfläche für die verschiedenen verkehrsteilnehme*innen wird in zwei bereiche getrennt. während strassenbahn, kraftfahrzeuge und fahrräder über einen sanft ansteigenden bogen die mur überqueren, werden die fußgänger*innen auf zwei von der brückenkonstruktion getrennten, jeweils seitlich angeordneten stegen als ausbuchtungen sanft nach unten geführt.
diese sonderstellung der vom fließenden verkehr getrennten fußgängerstege vermittelt eine exklusivität und lädt zum verweilen und beobachten der flußlandschaft ein. die unterschiedlichen materialitäten, betonbelag für den fließenden verkehr und holzbohlen für die fußgängerstege, verstärken diesen eindruck eines eigenständigen bereichs.
durch die unterschiedlichen höhen der beiden bereiche in der brückenmitte ergeben sich verbesserte blickbeziehungen zum fluß sowohl für den fließenden verkehr als auch für die fußgänger*innen, welche jeweils den blick in zwei richtungen auf den fluß genießen können.
auch für die benützer*innen der murpromenade bietet die geteilte brücke interessante blicke durch die offenen zwischenräume nach oben.
die trennung des fußgängerbereichs von der hauptbrücke ermöglicht die minimale fahrbahnbreite von 14 metern in der brückenmitte. um den fahrradfahrer*innen in den kreuzungsbereichen mehr stauraum zur verfügung zu stellen, verbreitert sich die fahrbahnfläche zu den auflagern hin auf ca 21 meter.
die brückenbreite variiert also zwischen 14 und 21 meter.
die neue linienführung der strassenbahn über die tegetthoffbrücke erfordert aus statischen gründen einen neubau der über 40 jahre alten bestehenden brücke.
unweit von kunsthaus und murinsel, nur 150 meter flußabwärts südlich der erzherzog-johann-brücke, erhält graz eine neue brücke über die mur.
graz war kulturhauptstadt 2003 und ist UNESCO city of design. „UNESCO City of Design“ ist kein etikett und dient nicht der imagepolitur. „UNESCO City of Design“ ist eine gelebte haltung und ausdruck einer urbanen kultur, die die bewusste gestaltung des lebensraums als zentralen wert ansieht.
die gestaltungsqualität der neuen brücke spielt durch ihre zentrale lage in der stadt und ihre auswirkung auf die zukünftige entwicklung des andreas hofer platzes eine wichtige rolle.
architektonisches konzept
die bestehende brücke wird kaum als brücke sondern nur als verlängerung des straßenraumes wahrgenommen.
ziel des entwurfes ist die neue brücke als brücke erlebbar zu machen und die querung des wassers für alle verkehrsteilnehmer zu attraktivieren.
dies wird erreicht durch die art der konstruktion und durch die formung der brücke im grundriß und im aufriß.
das sichtbarmachen der brückenkonstruktion in form zweier im stich ca. neun meter hohen druckbögen mit netzartigen abspannungen der verkehrsflächen läßt die brücke von allen blickrichtungen in erscheinung treten. die benutzer*innen der brücke nehmen beim begehen oder befahren die überbrückung deutlich wahr.
trennung der verkehrsflächen
die verkehrsfläche für die verschiedenen verkehrsteilnehme*innen wird in zwei bereiche getrennt. während strassenbahn, kraftfahrzeuge und fahrräder über einen sanft ansteigenden bogen die mur überqueren, werden die fußgänger*innen auf zwei von der brückenkonstruktion getrennten, jeweils seitlich angeordneten stegen als ausbuchtungen sanft nach unten geführt.
diese sonderstellung der vom fließenden verkehr getrennten fußgängerstege vermittelt eine exklusivität und lädt zum verweilen und beobachten der flußlandschaft ein. die unterschiedlichen materialitäten, betonbelag für den fließenden verkehr und holzbohlen für die fußgängerstege, verstärken diesen eindruck eines eigenständigen bereichs.
durch die unterschiedlichen höhen der beiden bereiche in der brückenmitte ergeben sich verbesserte blickbeziehungen zum fluß sowohl für den fließenden verkehr als auch für die fußgänger*innen, welche jeweils den blick in zwei richtungen auf den fluß genießen können.
auch für die benützer*innen der murpromenade bietet die geteilte brücke interessante blicke durch die offenen zwischenräume nach oben.
die trennung des fußgängerbereichs von der hauptbrücke ermöglicht die minimale fahrbahnbreite von 14 metern in der brückenmitte. um den fahrradfahrer*innen in den kreuzungsbereichen mehr stauraum zur verfügung zu stellen, verbreitert sich die fahrbahnfläche zu den auflagern hin auf ca 21 meter.
die brückenbreite variiert also zwischen 14 und 21 meter.
erhöhung des freibords
durch die verlegung der tragkonstruktion nach oben (druckbogenkonstruktion mit netzartigen abhängungen) kann der tragende querschnitt nach unten deutlich vermindert werden und somit ein wesentlich höheres freibord erziehlt werden. die unterste kante des abgesenkten fußgängerbereichs liegt auf 348.60, dies bedeutet ein freibord von ca. 2.40 meter und liegt 25 zentimeter über dem HQ 1000.
diese erhöhte sicherheit gegenüber hochwasserereignissen ist angesichts der vermehrt vorkommenden extremen wetterereignissen mit hohen niederschlagsmengen von großem vorteil.
materialkonzept
es kommen im wesentlichen drei materialien zum einsatz. die tragende stahlkonstruktion in grauweiß, die fußgängerstege mit naturbelassenen holzbohlen, fahrbahnbereiche aus beton.
die fahrradbereiche werden farblich hervorgehoben.
beleuchtungskonzept
sämtliche handläufe sind mit einer durchgängigen, integrierten handlaufbeleuchtung ausgestattet, welche hauptsächlich fuß und radwege blendfrei beleuchten und das auf und ab der beiden bereiche als durchlaufendes, leuchtendes band verstärkt.
darüber hinaus werden die fahrbahnbereiche nur im notwendigen ausmaß mit wenigen, kaum in erscheinung tretenden hängelampen ausgeleuchtet, welche teilweise in den waagrechten auskreuzungsprofilen über der fahrbahn integriert sind.
wenige spots im druckbogen integriert setzen die netzartig verteilten zugstäbe in ein streiflicht.
um der zunehmenden, weltweiten lichtverschmutzung entgegenzuhalten wird bewußt auf farbige lichtspiele oder überinszenierung des hauptbogens verzichtet.
neubau und abbruch
die verbreiterung der hauptkonstruktion bei den auflagern ermöglicht die errichtung der vier neuen auflagerpunkte, ohne vorher die bestehende brücke und ihre auflager demontieren zu müssen.
von der bestehenden brücke werden in einem ersten arbeitsschritt nur die seitlich auskragenden gehsteigelemente demontiert, dann können die zwei neuen druckbögen errichtet werden. die bestehende brückenkonstruktion dient als arbeitsbühne. die neue tragende hauptkonstruktion kann dann im nächsten bauabschnitt zur abschnittsweisen demontage der bestehenden brücke genützt werden.
verkehrsraumgestaltung
die vorgegebene linienführung von zweigleisiger straßenbahn im mischverkehrsbetrieb und linksabbiegestreifen wird übernommen, die im einbahnsystem geführten fahrradstreifen weiten sich zu den auflagern derart aus, daß im kreuzungsbereich eine großzügiger platz für die reibungslose begegnung zwischen fußgänger und fahrradfahrern gegeben ist.
die geforderte anbindung an die promenade wird durch eine behindertengerechte adaptierung der bestehenden rampe mit einer abzweigung zum künftigen paddelbootshaus erreicht.
durch die verlegung der tragkonstruktion nach oben (druckbogenkonstruktion mit netzartigen abhängungen) kann der tragende querschnitt nach unten deutlich vermindert werden und somit ein wesentlich höheres freibord erziehlt werden. die unterste kante des abgesenkten fußgängerbereichs liegt auf 348.60, dies bedeutet ein freibord von ca. 2.40 meter und liegt 25 zentimeter über dem HQ 1000.
diese erhöhte sicherheit gegenüber hochwasserereignissen ist angesichts der vermehrt vorkommenden extremen wetterereignissen mit hohen niederschlagsmengen von großem vorteil.
materialkonzept
es kommen im wesentlichen drei materialien zum einsatz. die tragende stahlkonstruktion in grauweiß, die fußgängerstege mit naturbelassenen holzbohlen, fahrbahnbereiche aus beton.
die fahrradbereiche werden farblich hervorgehoben.
beleuchtungskonzept
sämtliche handläufe sind mit einer durchgängigen, integrierten handlaufbeleuchtung ausgestattet, welche hauptsächlich fuß und radwege blendfrei beleuchten und das auf und ab der beiden bereiche als durchlaufendes, leuchtendes band verstärkt.
darüber hinaus werden die fahrbahnbereiche nur im notwendigen ausmaß mit wenigen, kaum in erscheinung tretenden hängelampen ausgeleuchtet, welche teilweise in den waagrechten auskreuzungsprofilen über der fahrbahn integriert sind.
wenige spots im druckbogen integriert setzen die netzartig verteilten zugstäbe in ein streiflicht.
um der zunehmenden, weltweiten lichtverschmutzung entgegenzuhalten wird bewußt auf farbige lichtspiele oder überinszenierung des hauptbogens verzichtet.
neubau und abbruch
die verbreiterung der hauptkonstruktion bei den auflagern ermöglicht die errichtung der vier neuen auflagerpunkte, ohne vorher die bestehende brücke und ihre auflager demontieren zu müssen.
von der bestehenden brücke werden in einem ersten arbeitsschritt nur die seitlich auskragenden gehsteigelemente demontiert, dann können die zwei neuen druckbögen errichtet werden. die bestehende brückenkonstruktion dient als arbeitsbühne. die neue tragende hauptkonstruktion kann dann im nächsten bauabschnitt zur abschnittsweisen demontage der bestehenden brücke genützt werden.
verkehrsraumgestaltung
die vorgegebene linienführung von zweigleisiger straßenbahn im mischverkehrsbetrieb und linksabbiegestreifen wird übernommen, die im einbahnsystem geführten fahrradstreifen weiten sich zu den auflagern derart aus, daß im kreuzungsbereich eine großzügiger platz für die reibungslose begegnung zwischen fußgänger und fahrradfahrern gegeben ist.
die geforderte anbindung an die promenade wird durch eine behindertengerechte adaptierung der bestehenden rampe mit einer abzweigung zum künftigen paddelbootshaus erreicht.
- adresse:
- graz, österreich
- architektur:
- fasch&fuchs.architekt:innen
- team architektur:
- breinesberger robert, christian daschek, gizem dokuzoguz
- rendering:
- aberjung gmbh , lukas jungmann
- wettbewerb:
- 2019