bestand und neubau – eine frage der haltung
analyse des bestandes
das areal des NÖ sonderpädagogischen betreuungszentrums korneuburg ist geprägt durch eine beeindruckende parkanlage mit großgewachsenen bäumen und teilweise seltenen baumarten. ein klar strukturiertes wegenetz verbindet die bestehenden wohnhäuser mit dem alten speisesaal und dockt an den „vierkanter“ mit dem werkstättentrakt an. dieses bestehende wegenetz ist laubengangartig überdacht und ermöglicht regengeschützte verbindungen. abgesehen vom funktionalen vorteil des schutzes vor regen und sonne vermitteln diese überdachten wege zwischen dem üppigen grün der bäume großzügigkeit, eine sympatische eleganz und erinnern an eine kuranstalt oder ferienanlage.
gedeckte wegeführung
die zahlreichen beeindruckend großen bäume ermöglichen die anordnung der neuen baukörper für die wohngruppen nur an jenen stellen, die durch den abbruch der bestandsgebäude frei werden. andere verortungen von neuen baukörpern würden einen massiven eingriff in die bestehende parklandschaft und baumfällungen bedeuten. durch die gewählte positionierung der neuen häuser wird der baumbestand zur gänze erhalten, das bestehende überdachte wegenetz bleibt stimmig. aus diesem grund und den oben beschriebenen qualitäten werden die überdachten wege großteils erhalten und die neuen gebäude an diese angedockt.
erdgeschoßzone
„soziale handlungen brauchen konkrete räume. im umfeld stationärer strukturen müssen wir räume schaffen, in denen privatheit gelebt, gemeinschaft gefördert, begegnung ermöglicht und gesellschaft erlebt werden kann, erst dann werden wir dem menschen gerecht.“ diese den wettbewerbsanforderungen vorangestellte prämisse liegt dem architektonischen entwurf zu grunde. die verschiedenen lebensräume für teilhabe und sozialen austausch, beziehungsaufbau und begegnung, familienähnliche gemeinschaft und privatheit werden strukturell und räumlich umgesetzt. eine wichtige schnittstelle zwischen öffentlich und privat stellt die erdgeschoßzone dar. einerseits klar zu den jeweils zwei darüberliegenden wohngruppen zugehörig bietet es andererseits den übergang zum größeren lebensraum für beziehungsaufbau und begegnung an. hier können in erweiterung des gemeinschaftsraumes witterungsgeschützt verschiedenste freizeitaktivitäten im freien stattfinden. das büro der sozialpädagogischen leitung und das besucher WC befindet sich hier an der schnittstelle zwischen der öffentlichkeit des parks und den wohngruppen. eine unterschiedliche farbgebung der erdgeschoßzone sorgt für die unverwechselbarkeit der drei häuser und schafft identifikation.
wohngruppen
die verortung aller wohngruppen in den obergeschoßen ermöglicht ähnliche qualitäten, keine wohngruppe liegt bevorzugt mit direktem ausgang auf das gartenniveau. das überdachte wegeführungsnetz bildet mit den freiräumen der erdgeschoßbereiche eine einheit, während die wohngruppen abgehoben und geschützt inmitten der baumkronen leben. jede wohngruppe ist klar in zwei betreuungsbereiche mit fließenden übergängen von halbprivat zu privat strukturiert. ein im zentrum jedes geschoßes liegendes atrium sorgt für natürliche belichtung und belüftung. spätestens die COVID 19 krise hat gezeigt, wie wichtig den wohnräumen unmittelbar zugeordnete private freiräume, balkone und terrassen sind.
analyse des bestandes
das areal des NÖ sonderpädagogischen betreuungszentrums korneuburg ist geprägt durch eine beeindruckende parkanlage mit großgewachsenen bäumen und teilweise seltenen baumarten. ein klar strukturiertes wegenetz verbindet die bestehenden wohnhäuser mit dem alten speisesaal und dockt an den „vierkanter“ mit dem werkstättentrakt an. dieses bestehende wegenetz ist laubengangartig überdacht und ermöglicht regengeschützte verbindungen. abgesehen vom funktionalen vorteil des schutzes vor regen und sonne vermitteln diese überdachten wege zwischen dem üppigen grün der bäume großzügigkeit, eine sympatische eleganz und erinnern an eine kuranstalt oder ferienanlage.
gedeckte wegeführung
die zahlreichen beeindruckend großen bäume ermöglichen die anordnung der neuen baukörper für die wohngruppen nur an jenen stellen, die durch den abbruch der bestandsgebäude frei werden. andere verortungen von neuen baukörpern würden einen massiven eingriff in die bestehende parklandschaft und baumfällungen bedeuten. durch die gewählte positionierung der neuen häuser wird der baumbestand zur gänze erhalten, das bestehende überdachte wegenetz bleibt stimmig. aus diesem grund und den oben beschriebenen qualitäten werden die überdachten wege großteils erhalten und die neuen gebäude an diese angedockt.
erdgeschoßzone
„soziale handlungen brauchen konkrete räume. im umfeld stationärer strukturen müssen wir räume schaffen, in denen privatheit gelebt, gemeinschaft gefördert, begegnung ermöglicht und gesellschaft erlebt werden kann, erst dann werden wir dem menschen gerecht.“ diese den wettbewerbsanforderungen vorangestellte prämisse liegt dem architektonischen entwurf zu grunde. die verschiedenen lebensräume für teilhabe und sozialen austausch, beziehungsaufbau und begegnung, familienähnliche gemeinschaft und privatheit werden strukturell und räumlich umgesetzt. eine wichtige schnittstelle zwischen öffentlich und privat stellt die erdgeschoßzone dar. einerseits klar zu den jeweils zwei darüberliegenden wohngruppen zugehörig bietet es andererseits den übergang zum größeren lebensraum für beziehungsaufbau und begegnung an. hier können in erweiterung des gemeinschaftsraumes witterungsgeschützt verschiedenste freizeitaktivitäten im freien stattfinden. das büro der sozialpädagogischen leitung und das besucher WC befindet sich hier an der schnittstelle zwischen der öffentlichkeit des parks und den wohngruppen. eine unterschiedliche farbgebung der erdgeschoßzone sorgt für die unverwechselbarkeit der drei häuser und schafft identifikation.
wohngruppen
die verortung aller wohngruppen in den obergeschoßen ermöglicht ähnliche qualitäten, keine wohngruppe liegt bevorzugt mit direktem ausgang auf das gartenniveau. das überdachte wegeführungsnetz bildet mit den freiräumen der erdgeschoßbereiche eine einheit, während die wohngruppen abgehoben und geschützt inmitten der baumkronen leben. jede wohngruppe ist klar in zwei betreuungsbereiche mit fließenden übergängen von halbprivat zu privat strukturiert. ein im zentrum jedes geschoßes liegendes atrium sorgt für natürliche belichtung und belüftung. spätestens die COVID 19 krise hat gezeigt, wie wichtig den wohnräumen unmittelbar zugeordnete private freiräume, balkone und terrassen sind.
jedes zimmer erhält einen kleinen, mit vertikalen holzlatten geschützten freibereich, jede wohngruppe hat von ihrem wohnzimmer aus einen direkten, niveaugleichen ausgang auf einen gedeckten, großzügigen abgegrenzten terrassen-garten, von diesem erreicht man auf kurzem weg über eine außentreppe die freibereiche auf erdgeschoßniveau.
statisches konzept
um eine große nutzungsvariabilität im inneren des gebäudes zu ermöglichen, werden tragende wandscheiben in dem ausmaß eingesetzt, wie sie für die horizontalaussteifung des gebäudes und für die lastabtragung auf wenige stützen im freien erdgeschoß erforderlich sind. die tragenden elemente sind stahlbetonstützen und stahlbetondecken in einem wirtschaftlichen raster.
materialkonzept
bei der wahl der baustoffe wird großes augenmerk auf die belange ökologischer rucksack, co2-emission durch herstellung, transport und rückbau der baustoffe gelegt. alle wohnräume werden mit holzböden ausgestattet, um den boden als sitz- oder spielfläche aufzuwerten. alle übrigen räume erhalten je nach anforderung beschichtungen. die hinterlüfteten fassaden werden mit vertikaler holzschalung, die fenster als holz-alu-konstruktionen ausgeführt. die transparenten flächen werden mit einem wirksamen, außenliegenden sonnenschutz versehen. die großen bäume vor den fassaden tragen zusätzlich zur beschattung bei.
brandschutz- und fluchtwegekonzept
die gesamte tragstruktur wird in stahlbeton ausgeführt. von jedem punkt der häuser erreicht man den außenraum in einer gehweglänge von weniger als 40m, wobei die flucht jeweils zumindest in zwei richtungen möglich ist. der zweite fluchtweg führt über die terrassen und außentreppen direkt auf das erdgeschoßniveau.
energetisches konzept
gebäudeheizung- und kühlung durch grundwassernutzung für freie kühlung und wärmeerzeugung mittels zentraler wasser-wasserwärmepumpe und verteilung in die drei häuser, raumheizung und –kühlung über flächentemperierungssysteme, betonkernaktivierung und/oder fußbodenheizungen. optional in den häusern zentrale mechanische zu- und abluftanlagen mit wärmerückgewinnung mit zulufteinbringung in den öffentlichen bereich der kernzone und abluftabsaugung über die nassgruppen. semizentrale, von der zentralen heizungsanlage aus versorgte warmwasserbereitungen in den einzelnen häusern, bestehend aus heizungspufferspeicher und frischwasserstation sowie temperaturhaltung im warmwassersystem über elektrische begleitheizungen. das energiekonzept beruht auf der passiven optimierung der gebäude inkl. dem verzicht auf abgehängte decken zur nutzung der verfügbaren speichermassen (stahlbetondecken und wände). akustikelemente werden so ausgeführt, daß die speichermassen aktiviert werden können. grünflächen auf den dächern mit einer starken humusschicht absorbieren und verzögern den energieeintrag und tragen somit zu einer zusätzlichen thermischen stabilisierung bei. während der verdunstung der erdfeuchte tritt ein kühleffekt durch die dabei frei werdende latente wärme ein. auf den flachdächern stehen flächen für photovoltaik zur verfügung.
- adresse:
- korneburg, österreich
- architektur:
- fasch&fuchs.architekt:innen
- team architektur:
- gizem dokuzoguz, uros miletic
- statik:
- werkraum ingenieure zt gmbh , di peter resch
- bauphysik:
- exikon_skins , arch. di bernhard sommer
- haustechnik:
- thermo projekt gmbh , ing. erich szczur
- wettbewerb:
- 2020